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Ulm: Neuer Bahnhofsplatz beschlossen – Empfangsgebäude bleibt

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Neuer Bahnhofsplatz beschlossen – Empfangsgebäude bleibt

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    Jetzt beschlossen: Der Bahnhofsvorplatz wird neu gestaltet. Das Empfangsgebäude aus den 1970ern bleibt erst mal wie es ist. Die Bahn hat nur eine „Sanierung im Bestand“ versprochen. Das Intercity-Hotel links bleibt ebenso.
    Jetzt beschlossen: Der Bahnhofsvorplatz wird neu gestaltet. Das Empfangsgebäude aus den 1970ern bleibt erst mal wie es ist. Die Bahn hat nur eine „Sanierung im Bestand“ versprochen. Das Intercity-Hotel links bleibt ebenso. Foto: Alexander Kaya (Archivbild)

    Mit großer Mehrheit beschloss der Ulmer Gemeinderat am Mittwochabend die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes. Eine Überraschung war das nicht, schließlich votierte der Bauausschuss vergangene Woche bereits für das 14-Millionen-Euro-Projekt. Drei CDU-Räte enthielten sich. Stellvertretend für die Projektkritiker sprach CDU-Fraktionschef Thomas Kienle: „Wir geben dem alten Platz nur ein Facelift.“ Das sei weit unter dem architektonischen Standard einer Stadt, die etwa für die Neue Mitte oder die Glaspyramide von Fachleuten in den Himmel gelobt worden sei. Leider seien keine Innovationen eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs im Rahmen des Masterplanes Citybahnhof umgesetzt worden.

    Dass die Ergebnisse dieses vor neun Jahren stattgefundenen Wettbewerbs mit 46 Teilnehmern quasi in die Tonne getreten wurden, kritisierte auch CDU-Stadtrat Siegfried Keppler, selbst wenn er für den Entwurf stimmte. „Alles ist toll und prima. Aber der wichtigste Baustein fehlt. Und das ist die Bahnhofshalle.“ Diese dürfe Ulm nicht aus dem Auge verlieren. Worauf OB Gunter Czisch energisch antwortete: „Keiner verpennt die Bahnhofshalle.“ Es gebe aber die eindeutige Aussage der Bahn, dass erst einmal die Neubaustrecke von Ulm bis Wendlingen fertiggestellt werde.

    Ein innovativer Neubau des Empfangsgebäudes ist vom Tisch

    Wie ein Bahnsprecher auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte, habe die Deutsche Bahn bereits mit den Vorbereitungen für die Planung einer Modernisierung des Empfangsgebäudes im Bestand begonnen. Dabei sollen der Eingangs- und Hallenbereich, die Mieteinheiten und die Fassade modernisiert werden. Damit ist offenbar ein innovativer Neubau vom Tisch, wie es der Wunsch der Stadtverwaltung seit der Auslobung des städtebaulichen Ideenwettbewerbs im Jahre 2010 ist.

    Mit dem „Kämpfen“ um eine neue Empfangshalle beginnen, will OB Czisch, wenn die Neubaustrecke fertig ist. „Es wird ein weiter Weg.“ Der Grüne Michael Joukov vermutet, dass die Stadt Ulm von der Bahn mit einem „dicken Batzen“ zur Kasse gebeten werde, auch wenn der Hauptbahnhof der Bahn gehört. „Das ist die neue Geschäftsgrundlage der Bahn.“

    Ulmer Bahnhofsplatz: Detaillierte Pläne sollen im Dezember fertig sein

    CDU-Fraktionsvize Winfried Walter verglich die Stadt Ulm mit einem Häuslebauer, der zuerst den Garten anlegt und dann das Haus baut. „Das macht man ja auch nicht.“ Einig waren sich dann zumindest die meisten Räte und Baubürgermeister Tim von Winning, dass der „Garten“ ziemlich schön wird. „Jeder wird das Gefühl haben, dass er auf einen Platz kommt. Und nicht auf eine große Straße.“ Die „gefalteten metallischen Schirme“ über dem Eingang zum Bahnhof und an den zwei Straßenbahnhaltestellen-Wartehäuschen würden mit den zahlreichen Bäumen für Atmosphäre sorgen.

    Die detaillierten Pläne sollen im Dezember fertig sein, sodass nach einer Ausschreibung im April kommenden Jahres Baubeginn sein könnte. Ein Jahr später könnte dann der komplette Platz zwischen Bahnhof und Friedrich-Ebert-Straße fertig sein. Zumindest wenn das Parkhaus am Bahnhof auch pünktlich im Sommer 2021 steht.

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