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Ulm: Neue Tiefgarage am Ulmer Hauptbahnhof wird erst 2022 fertig

Ulm

Neue Tiefgarage am Ulmer Hauptbahnhof wird erst 2022 fertig

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    Die Eröffnung des neuen Parkhauses am Bahnhof an der Friedrich-Ebert-Straße in Ulm verzögert sich.
    Die Eröffnung des neuen Parkhauses am Bahnhof an der Friedrich-Ebert-Straße in Ulm verzögert sich. Foto: Alexander Kaya

    Zumindest der Domino-Effekt bleibt in diesem Fall aus: Nach mehreren Verzögerungen bei den zahlreichen Bauarbeiten rund um den Ulmer Hauptbahnhof betrifft die neueste schlechte Nachricht die Tiefgarage. Wegen Lieferproblemen bei Rohstoffen gehen die Maßnahmen langsamer voran als gedacht, die Eröffnung muss verschoben werden. Dabei sollten die Parkplätze den gebeutelten Kaufleuten im Weihnachtsgeschäft zusätzlichen Schwung verleihen. Geplant war aber ohnehin nur eine Teileröffnung. So ist der Stand.

    Die Stadt verweist auf Lieferprobleme vor allem bei Stahl und Glas. In der Corona-Pandemie seien Lieferketten zusammengebrochen und zahlreiche Rohstoffe nur schwer zu bekommen. Darüber hinaus fehle vielen Baufirmen Personal. "Uns hat es auf den letzten Metern kalt erwischt", schildert Klaus Linder, Betriebsleiter der Ulmer Parkbetriebsgesellschaft PBG. Die Sorgen mit dem Glas kennt er auch aus anderen Situationen: Wenn eine Scheibe kaputt gehe, betrage die Lieferzeit momentan zwölf Wochen. Beim Rohbau der neuen Parkgarage sei man im Zeitplan, sagt Linder. Aber wegen der fehlenden Materialien werde man dennoch nicht fertig. "Es ist, wie wenn beim Auto das Lenkrad fehlt", vergleicht der Ingenieur. Linder und Baubürgermeister Tim von Winning berichten, dass auch alle eingeplanten Puffer im Zeitplan aufgebraucht sind.

    Tiefgarage mit 540 Parkplätzen entsteht am Ulmer Hauptbahnhof

    An sich sind die Arbeiten an der Tiefgarage ebenso wie am Bahnhofsplatz und an der Haltestelle vor dem Bahnhof nach Linders Angaben in den vergangenen Monaten gut vorangekommen, man sei noch bis zum Ende des Sommers im Zeitplan gewesen. "Trotz feuchter Witterung und trotz Corona haben wir mit Hochdruck das Ziel vorangetrieben, im November eröffnen zu können", berichtet er. Nun aber könnten Brandschutzeinrichtungen und Rettungswege nicht rechtzeitig fertiggestellt werden, dadurch verzögere sich zum Beispiel auch die Installation der Technik für Parkautomaten.

    Eigentlich hätte die neue Tiefgarage mit ihren 540 Stellplätzen am Samstag, 20. November, und damit rechtzeitig zum Vorweihnachtsgeschäft eröffnet werden sollen. Zumindest teilweise. Vollständig fertig wird das neue Parkhaus auch planmäßig ohnehin erst im kommenden Jahr. Geplant war eine Teileröffnung: Nur eine Zu- und eine Abfahrt wären befahrbar gewesen, nämlich jene in Richtung Innenstadt. Die weitere Zu- und Abfahrt auf der Südseite kann erst fertiggestellt werden, wenn die provisorischen Straßenbahngleise abgebaut sind. In den Herbstferien wird die Tramlinie auf die endgültigen Schienen umverlegt, danach können besagte Arbeiten beginnen. Weil es einen unterirdischen Kreisverkehr gibt, wäre die Tiefgarage auch mit nur einer Zu- und Ausfahrt funktionsfähig gewesen.

    Lieferengpässe: Eröffnung verschiebt sich wohl auf Anfang 2022

    Einen exakten neuen Eröffnungstermin gibt die Stadt noch nicht bekannt, in einer Mitteilung ist von Frühjahr die Rede, PBG-Betriebsleiter Linder hofft auf Anfang 2022. Er versichert: "Wir verursachen mit unserer Baustelle keine Verzögerung." Harald Walter von der Ulmer Koordinierungsstelle Großprojekte (Kost) bestätigt: "Zum Glück sind wir aus der Situation mit den problematischen Schnittstellen raus, die Bauarbeiten können weitgehend unabhängig laufen."

    Auch mit Blick aufs Weihnachtsgeschäft geben sich die Ulmer Verantwortlichen zuversichtlich: "Alle städtischen Parkhäuser stehen uneingeschränkt zur Verfügung. Auch die Ein- und Ausfahrten beim Parkhaus Deutschhaus sind ab dem 8. November wieder alle nutzbar", sagt Linder. Zusätzlich stehe das Parkhaus der Sedelhöfe zur Verfügung. Alles in allem gibt es nach Angaben der PBG rund 4.200 städtische und privat betriebene Parkhaus-Parkplätze in der Ulmer Innenstadt.

    "Aus unserer Sicht ist das schade, wir hatten uns darauf gefreut, im Vorweihnachtsgeschäft zusätzliche Parkplätze zur Verfügung zu haben", sagt Ulms Citymanagerin Sandra Walter. Aber es gebe derzeit vielerorts Lieferverzögerung, die nicht zu beeinflussen seien. Sie hofft auf eine Eröffnung im ersten Quartal 2022. Eine Stellplatznot fürchtet Walter nicht, das Angebot an Parkflächen sei hoch. Aber: "Jedes neue Parkhaus hat eine besondere Wertigkeit und zieht noch einmal Kunden an." Insgesamt gibt die Stadt für die Tiefgarage und die unterirdische Passage vom Hauptbahnhof zur Innenstadt 65 Millionen Euro aus.

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