Die Angst dürfte zurückgekehrt sein bei vielen: Wer hat die fünf Säuglinge in der Ulmer Kinderklinik mit Morphin vergiftet? Läuft der Täter oder die Täterin noch frei herum? Drohen weitere Verbrechen? Bei all diesen Fragen muss aber klar sein: Die Krankenschwester, die in Haft war, war immer nur eine Verdächtige. Wer Schuld an der Tat trägt, stand nie fest. Und diese Frau gilt noch immer als Verdächtige – auch wenn sie nur durch eine Labor-Panne hinter Gittern gekommen ist.
Es ist eine peinliche Panne: Ein verunreinigtes Lösungsmittel lässt die Ermittler an einen schnellen Erfolg glauben. Genauso schnell müssen sie zurückrudern – und verursachen damit eher noch mehr Verunsicherung. Weil mit der Labor-Panne auch die gefühlte Sicherheit schwindet, dass Polizei und Staatsanwaltschaft alles im Griff haben. Was stimmt jetzt überhaupt noch, lautet eine Frage, die im Raum zu stehen scheint.
Moprhin-Vorfall in der Kinderklinik Ulm: Ermittler räumen Fehler ein
Was den Ermittlern zu Gute gehalten werden muss: Sie räumen ihre Fehler ein. Und sie können erklären, warum sie so gehandelt haben: Weil sie das Risiko sahen, dass weitere Kinder zu Schaden kommen. Ist auch Kritik an der Klinik angebracht? Vielleicht – weil es lange dauerte, bis der Urin der vergifteten Kinder analysiert war. Doch Notfälle sind keine Seltenheit in einem Krankenhaus. Da ist es nur logisch, dass die Verantwortlichen erst an Infektionen denken und nicht gleich an ein Verbrechen. Der Kinderklinik den schwarzen Peter zuzuschieben, wäre zu kurz gedacht.
Die Angst jedenfalls wird bleiben – bis der Fall aufgeklärt ist.
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