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Ulm/Neu-Ulm: Wie geht es Einzelhandel und Gastro nach dem ersten Lockdown-Wochenende?

Ulm/Neu-Ulm

Wie geht es Einzelhandel und Gastro nach dem ersten Lockdown-Wochenende?

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    Wie kommt der Einzelhandel in Ulm und Neu-Ulm durch den "Lockdown light"?
    Wie kommt der Einzelhandel in Ulm und Neu-Ulm durch den "Lockdown light"? Foto: Alexander Kaya

    Wenn es draußen feucht und kalt ist, kann das Shoppen in der Innenstadt schnell ungemütlich werden. Zu gerne legt man da eine Pause in einem Café ein, um sich aufzuwärmen. Doch dieser Tage ist das anders. Im Kampf gegen das Coronavirus haben Bund und Länder einen "Lockdown light" ausgerufen. Seit Montag vergangener Woche gelten die neuen Einschränkungen: Cafés, Bars und Restaurants haben geschlossen. Was heißt das für den Einzelhandel in Ulm und Neu-Ulm?

    "Es ist schlimm", sagt die Ulmer Citymanagerin Sandra Walter. Seit Beginn des "Lockdown light" verzeichne der Ulmer Einzelhandel einen Umsatzrückgang von im Schnitt 50 Prozent. "Die Menschen sind zurückhaltender, kaufen weniger ein." Auch dass die Gastronomie geschlossen hat, beeinflusse die Frequenz in der Innenstadt. "Es ist viel weniger los", sagt sie. Auch dass in gut sechs Wochen das Weihnachtsfest und damit eigentlich immer ein gutes Geschäft für die Einzelhändler bevorsteht, ändere an der Situation offenbar wenig. "Es gibt sicherlich Leute, die schon Geschenke einkaufen, am Umsatz merken wir das aber nicht", sagt sie.

    "Alles ist unberechenbar": Die Folgen des "Lockdown light" für den Einzelhandel in Neu-Ulm

    Auf der anderen Donauseite ist Lage ähnlich. Neu-Ulms Citymanagerin Ina-Katharina Barthold zeichnet jedoch ein nicht gar so düsteres Bild des Einzelhandels in der bayerischen Donaustadt. Dass die Kunden jedoch "verhaltener" geworden seien, habe auch sie bemerkt. "Uns fehlen die Verweil-Möglichkeiten - gerade jetzt, wo eigentlich die geselligste Zeit des Jahres kommt", so Barthold. Zwar gebe es Ideen, den Umsatzrückgang auch mit Blick auf das anstehende Weihnachtsgeschäft ein klein wenig aufzufangen, doch hier seien Planung schwierig. Niemand wisse, wie es nach dem "Lockdown light" weitergeht. "Das ist alles unberechenbar", sagt die Citymanagerin. "Wir hoffen, dass die Gastronomie bald wieder öffnen darf."

    In der Glacis-Galerie in Neu-Ulm habe sich nach drei Tagen "Findungsphase" nach dem verhängten Lockdown die Lage wieder weitestgehend "normalisiert", sagt Centermanager Torsten Keller. Der vergangene Samstag sei ein "ganz ordentlicher Samstag" gewesen - zumindest für die Händler. "Die Gastro ist völlig eingebrochen", sagt er und hofft, dass die angekündigte finanzielle Unterstützung der Bundesregierung auch bei den Restaurants ankommt.

    Mit dieser "Novemberhilfe" werden Zuschüsse von 75 Prozent des durchschnittlichen Wochenumsatzes im November 2019 gewährt. Detaillierte Informationen finden sich auf der Homepage des Bundesfinanzministeriums. Nicht berücksichtigt werde dabei aber der Umsatz, der außer Haus - also beispielsweise durch Lieferangebote - erzielt werde, erklärt Centermanager Keller. Es gehe lediglich um den vom Lockdown betroffenen Umsatz innerhalb einer Gaststätte. Wenn also eine Bar oder ein Restaurant es schafft, durch Liefer- und/oder Abholangebote hier seinen Umsatz zu steigern, sei es laut dem Centermanager Keller durchaus möglich, an "normale Vorjahreswerte" heranzukommen.

    Fallen Läden in der Glacis Galerie in Neu-Ulm Corona zum Opfer?

    Wer jedoch in der Glacis Galerie am Food Court ein Essen zum Mitnehmen sich holt, wird gebeten, draußen vor der Türe zu essen. Daran hätten sich die Menschen erst gewöhnen müssen, sagt Keller. Die Wege seien weit. Und wer sich ein Eis gönnt, der wolle das nicht erst draußen, sondern drinnen sich schmecken lassen. Letztendlich sei er aber froh, überhaupt ein Angebot für Kunden machen zu können. Dennoch ist Gefahr da, dass aufgrund der Folgen von Corona der eine oder andere Mieter die Reißleine ziehen könnte. Centermanager Keller ist jedoch guter Dinge: "Ich hoffe, dass alle durchhalten", sagt er.

    Aktionen, die für gewöhnlich den Kundenzustrom erhöhen sollen, wie eine Autogrammstunde mit Influencerin Sarah Harrison, können derzeit nicht stattfinden. Mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft soll es aber wieder einen "Black Friday" mit Rabattaktionen geben, der sich mittlerweile zum umsatzstärksten Tag entwickelt habe.

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