Im neuen Gutachterentwurf für den deutschlandweiten Taktfahrplan ist eine Fahrzeit von 26 Minuten zwischen Ulm und Augsburg (heute 41 bis 43 Minuten) unterstellt; es sollen pro Stunde und Richtung 3,5 Fernverkehrszüge fahren (heute: zwei), was nahezu einer Verdoppelung des bisherigen Angebots auf einen S-Bahn-ähnlichen Standard entspricht.
In Günzburg sollen dem Entwurf zufolge die Fernverkehrszüge künftig stündlich stoppen (heute: jede zweite Stunde). Zusammen mit dem im Bau befindlichen Bahnprojekt Stuttgart-Ulm verkürzt sich die Fahrzeit zwischen Stuttgart und Augsburg von heute rund 1:40 Stunden auf weniger als eine Stunde.
Lücke im europäischen Hochgeschwindigkeitsnetz
Aus Sicht der Industrie- und Handelskammer Schwaben (IHK) stärkt das vorliegende Konzept die „Technologieachse Süd“, deren Rückgrat die Bahn-„Magistrale“ bildet. Die in wenigen Jahren letzte verbliebene Lücke im europäischen Hochgeschwindigkeitsnetz zwischen Paris und München sowie im innerdeutschen Korridor Köln-Frankfurt-München , nämlich zwischen Ulm und Augsburg, wird geschlossen. Der „Deutschland-Takt“ sichert die ICE-Anbindung für Bayerisch-Schwaben.
Zu den ersten „Etappen“ auf dem Weg zum „Deutschland-Takt“ zählt die Inbetriebnahme der elektrifizierten Strecker München-Memmingen-Lindau im Dezember 2020 sowie Ulm-Lindau im Dezember 2021. (az)
Auch interessant:
Gibt es nur einen spärlichen Ausbau auf der Illertalbahn?
Gute Chancen für die Regio-S-Bahn Donau-Iller