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Ulm/Neu-Ulm: Schwertransport war wieder zu schwer für Gänstorbrücke

Ulm/Neu-Ulm

Schwertransport war wieder zu schwer für Gänstorbrücke

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    Erneut hat ein Schwertransport, dessen Fahrt für diesen Bereich nicht genehmigt war, die Gänstorbrücke in Richtung Neu-Ulm überfahren.
    Erneut hat ein Schwertransport, dessen Fahrt für diesen Bereich nicht genehmigt war, die Gänstorbrücke in Richtung Neu-Ulm überfahren. Foto: Ingenierubüro Schliessel Gehlen Sodeikat/Überwachungskamera

    Ulm/Neu-

    Die Fahrt wurde – wie schon beim Vorfall im Mai – von der installierten Überwachungskamera, die bei solchen Ereignissen auslöst, dokumentiert, das heißt der Übeltäter ist bekannt, sodass der Vorfall zur Anzeige kommen kann. Wie aber jüngst bereits Baubürgermeister Tim von Winning im Bauausschuss sagte, taugt das zu erwartende Bußgeld kaum, um der Stadt in Sachen Brückenneubau weiter zu helfen. Zudem sei der entstandene Schaden bei einer solchen Ordnungswidrigkeit schwer zu beziffern. Die Vorfälle werden von der Stadt Ulm zivilrechtlich verfolgt, mit dem Ziel, Schadenersatz bezüglich der Kosten für die durch die Überfahrt ausgelösten Untersuchungen zu erlangen.

    Dazu: 77-Tonner beschädigt marode Gänstorbrücke

    Nach ersten Ergebnissen der Auswertungen hatte der Transport ein Gesamtgewicht von etwa 55 bis 60 Tonnen. Erlaubt sind nur 24 Tonnen in Richtung Neu-Ulm und 40 Tonnen in Richtung Ulm. Dieser Unterschied ist nach Angaben der Sachgebietsleitung Ingenieurbauwerke am Ulmer Rathaus bedingt durch die unterschiedliche Arbeitseinteilung der beiden für die Beschilderung zuständigen Baubetriebshöfe Ulm und

    Lesen Sie auch: Gänstorbrücke: Das völlig marode Denkmal

    Aufgrund dieses erneuten Vorfalls diskutiert die Stadtverwaltung gemeinsam mit den Neu-Ulmer Kollegen nun eine generelle Sperrung der Gänstorbrücke für Lastwagen über 3,5 Tonnen. Zur Sicherung dieses Verbots könnte auch eine Höhenbegrenzung angebracht werden, so Roswitha Schömig von der zuständigen Sachgebietsleitung. Im Interesse der Stadtverwaltungen liegt in erster Linie die Aufrechterhaltung des Betriebs der Gänstorbrücke bis zu deren Neubau.

    Der genaue Schädigungszustand der Brücke lasse sich aufgrund der Vielzahl an Spanngliedern durch zerstörungsfreie Prüfmethoden nicht feststellen. Es gibt wie berichtet Korrosionsvorgänge, die sich nicht stoppen lassen und die unweigerlich zu weiteren Schädigungen führen werden. Der Zustand der Brücke unterliege damit weiteren Veränderungen über die restliche Nutzungsdauer.

    Für ein „Notfallszenario“ will sich die Stadt Ulm jetzt wappnen. Gerhard Fraidel, der Leiter der Abteilung Verkehrsinfrastruktur bei der Stadt Ulm, hält es nämlich wie berichtet nicht für ausgeschlossen, dass die Verbindung zwischen der Doppelstadt urplötzlich gesperrt werden muss. Ein im vergangenen Jahr installiertes Überwachungssystem soll nun mit einem automatischen Alarmierungssystem zur Sperrung per Ampel verknüpft werden. Wenn dann erneut ein Schwertransport über die Brücke donnert, schalte die Ampel sofort auf Rot.

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