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Ulm/Neu-Ulm: Masken-Gegner machen Stimmung in Ulm und Neu-Ulm

Ulm/Neu-Ulm

Masken-Gegner machen Stimmung in Ulm und Neu-Ulm

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    Die Maskenpflicht hat viele Gegner – und viele Befürworter.
    Die Maskenpflicht hat viele Gegner – und viele Befürworter. Foto: Kaya

    Kritiker der Corona-Maßnahmen machen in der Region Stimmung gegen die verbreitete Maskenpflicht. In Ulm werden Plakate mit angeblichen Fakten verbreitet, die Kinderärzten die Haare zu Berge stehen lassen. „Masken sind gefährlich für dein Kind – und die anderen“, ist auf kindlich gestalteten Aushängen zu lesen. Die Fachwelt sieht das gänzlich anders.

    Auf den Plakaten folgen die Aufforderungen, sich bei Ärzten eine Maskenbefreiung per Attest zu holen. Wer hinter den Aushängen steht, ist unklar, ein QR-Code für „weitere Infos“ führt ins Leere. Allerdings verweist das Plakat auf die Initiative „Eltern stehen auf“, eine Gruppe, die bundesweit gegen Corona-Maßnahmen wettert.

    Gegner der Masken ignorieren Argumente

    Der Ulmer Pneumologe (Lungenarzt) und Kinderarzt Dr. Klaus Hämmerle hält diese Stimmungsmache für unverantwortlich. Es gebe bis auf ganz wenige Ausnahmen zwar keine schweren Verläufe bei Kindern mit Covid-19, doch sie würden unzweifelhaft eine Rolle bei der Verbreitung des Virus spielen. Die Masken-Gegner aber würden in Trump-Manier entgegen jeglicher Faktenlage argumentieren.

    Kritisch gegenüber Masken-Attest

    „Kinder kriegen auch unter Masken genug Luft.“ Hämmerle sei immer wieder Anfeindungen ausgesetzt, weil er selbst bei Asthma „bei normalen, gut behandelbaren Verläufen“ kein Attest zur Befreiung von Masken ausstelle. Für Menschen mit eingeschränkter Lungenfunktion sei lediglich der Einsatz von FFP2- oder FFP3-Masken problematisch.

    Jeden Tag könne er in seiner Praxis in der Ulmer Fußgängerzone beobachten, dass entspannte Eltern auch entspannte Kinder hätten, die das Thema Maskentragen völlig unproblematisch handhaben würden. Der „Schnutenpulli“ würde informierte Kinder überhaupt nicht stören. Andere Eltern hingegen würden ihre eigenen Ängste auf die Kinder projizieren und so das Thema Maske unnötig zum Problem machen. Und Fakten ignorieren: Denn der Bundesverband der Pneumologen hat längst bestätigt, dass die Maskenpflicht nachweislich die Verbreitung potenziell infektiöser Tröpfchenwolken verhindert.

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