Zu Stoßzeiten staut sich der Verkehr auf der Gänstorbrücke jetzt noch etwas mehr. Doch die meisten Autofahrer haben sich schnell an die neue Verkehrsführung gewöhnt und schlängeln sich durch die 2,10 Meter breite Zufahrt in der Mitte, die von Betonsperren markiert wird. Die Busspur daneben bleibt weitgehend frei. Noch ist die Schranke dort nicht dauerhaft geschlossen. Mitarbeiter der Stadt tüftelten am Freitag an der Anlage, die dafür sorgen soll, dass schwere Lastwagen nicht mehr über die Brücke fahren.
Testläufe an der Gänstorbrücke verlaufen positiv
„Die Testläufe verliefen positiv. Jetzt geht es noch um die Feinabstimmung“, sagte Roswitha Schömig, Sachgebietsleiterin Ingenieurbauwerke bei der Stadt Ulm. „Es muss halt zuverlässig funktionieren. Da müssen wir sicher sein.“ Deshalb wurde die Schleuse an der Gänstorbrücke noch nicht am Freitag in Betrieb genommen, wie ursprünglich geplant. „Nächste Woche müsste es laufen“, sagte Schömig.
Für Busse und Einsatzfahrzeuge öffnen sich die Schranken automatisch
Je eine Schranke auf jeder Seite der Brücke ist dann geschlossen, um das Durchfahrtsverbot für Lastwagen über 3,5 Tonnen durchzusetzen. Linienbusse, Feuerwehrautos und andere Einsatzfahrzeuge dürfen die äußere Spur weiterhin benutzen. Wenn sie auf die Schranke zufahren, geht diese automatisch auf. Das funktioniert über ein Funksignal – wie bei der Vorrangschaltung von Ampeln für Busse – per Handsender oder Fahrzeugerkennung. Die mittleren Spuren für die Autos sind so schmal, dass kein Lastwagen durchkommt.
In Neu-Ulm gab es seit August vorigen Jahres 32 Bußgeldverfahren wegen illegaler Überfahrten
In der Vergangenheit sind trotz Verbots immer wieder Lkw über die Brücke gerollt und haben das beschädigte Bauwerk dadurch weiter ramponiert. Seit August vergangenen Jahres dürfen nur noch Fahrzeuge mit einem Gewicht von maximal 3,5 Tonnen die Gänstorbrücke zwischen Ulm und Neu-Ulm befahren. Dafür wurde eine Höhenbegrenzung von 3,20 Meter angebracht. Doch das brachte zunächst nicht viel. „In der ersten Woche haben uns laufend Anwohner angerufen, die gesehen haben, wie Lastwagen im Minutentakt dagegen gestoßen sind“, berichtete Walter Roth von der Polizeiinspektion Neu-Ulm. Die Behörden griffen durch – mit regelmäßigen Kontrollen, Blitzern und Videokameras. Allmählich wurde es besser, doch noch immer ignoriert der eine oder andere Lastwagenfahrer das Verbot. Seit August wurden in Neu-Ulm insgesamt 32 Bußgeldverfahren wegen illegaler Überfahrten eingeleitet, in Ulm waren es 20. Jetzt soll die Schleuse Abhilfe schaffen.
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