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Ulm/Neu-Ulm: Erste Bahnfahrt: Von Ulm bis Wendlingen liegen durchgehend Schienen

Ulm/Neu-Ulm

Erste Bahnfahrt: Von Ulm bis Wendlingen liegen durchgehend Schienen

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    Auf der Filstalbrücke absolvierten Olaf Drescher, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH, und Berthold Frieß, Ministerialdirektor im Ministerium für Verkehr des Landes Baden-Württemberg, die symbolische erste Bahnfahrt.
    Auf der Filstalbrücke absolvierten Olaf Drescher, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH, und Berthold Frieß, Ministerialdirektor im Ministerium für Verkehr des Landes Baden-Württemberg, die symbolische erste Bahnfahrt. Foto: Sophia Kuisl/DB Projekt Stuttgart-Ulm

    Auf der ersten Fahrt auf der Neubaustrecke hatten Olaf Drescher, der Chef des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm, sowie Ministerialdirektor Berthold Frieß die Zeit, den Blick von der Filstalbrücke zu genießen: Gemächlich verlief die kurze Reise in 85 Metern Höhe per Draisine auf der

    Mit der öffentlichkeitswirksamen Draisinenfahrt beginnt der Endspurt beim Bau der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm: Gut ein Jahr vor der geplante Inbetriebnahme gibt es erstmals eine vollständige direkte Schienenverbindung zwischen

    Endspurt beim Bau der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm

    Als Ort der ersten (Schau-)Fahrt wurde die Filstalbrücke, gut 35 Kilometer westlich von Neu-Ulm, nicht zufällig gewählt: Die Filstalbrücke, die dritthöchste ihrer Art in Deutschland, gilt als ingenieurtechnisches Herzstück der Neubaustrecke und als Symbol für die Beschleunigung des Schienenverkehrs zwischen Stuttgart und Ulm. Die Neubaustrecke ermöglicht ab kommendem Jahr eine Verkürzung der Reisezeit um rund 15 Minuten, und mit der Inbetriebnahme von

    Das gesamte Bahnprojekt Stuttgart–Ulm umfasst den Neubau des Stuttgarter Bahnknotens, den Bau der Schnellfahrstrecke Wendlingen–Ulm, ein umfassendes Städtebauprojekt und den Aus- und Neubau verschiedener Bahnhöfe, wozu Ulm aber nicht gehört. Neu-Ulm schon: Das 2007 fertiggestellte Projekt war für die Stadt Neu-Ulm im Kleinen, was in Stuttgart im Großen geplant ist: Die Bahnanlagen wurden unter die Erde gelegt, modernisiert und auf das für den Bahnbetrieb im 21. Jahrhundert notwendige Maß reduziert.

    Neue Bahnstrecke schafft Platz für Stadtentwicklung

    Die dadurch freigewordene Fläche von 18 Hektar steht seither der Stadtentwicklung zur Verfügung. Auf einer Länge von sechs Kilometern wurden die Bahnstrecke Ulm–Augsburg und die Bahnstrecke Ulm–Kempten neu verlegt. Der Bahnhof Neu-Ulm wurde von 16 auf 4 Gleise zurückgebaut und gleichzeitig die zulässige Geschwindigkeit für durchfahrende Fernzüge auf 160 Stundenkilometer angehoben. Zudem wurde der Containerbahnhof nach Dornstadt verlegt

    Der Plan hinter dem Schlagwort "Deutschlandtakt" ist ehrgeizig: Die größten deutschen Städte sollen alle 30 Minuten verlässlich zur selben Zeit mit Zügen verbunden sein. Der Regionalverkehr wird demnach auf die halbstündliche Taktung in den Knotenbahnhöfen ausgerichtet. Und sichert so nach der Vorstellung des "

    Die Schienenverbindung zwischen Wendlingen und Ulm ist komplett: Auf der Filstalbrücke bei Hohenstadt Kreis Göppingen haben die Deutsche Bahn und das Verkehrsministerium am Mittwoch den symbolischen «Lückenschluss» für die neue Bahntrasse gefeiert.
    Die Schienenverbindung zwischen Wendlingen und Ulm ist komplett: Auf der Filstalbrücke bei Hohenstadt Kreis Göppingen haben die Deutsche Bahn und das Verkehrsministerium am Mittwoch den symbolischen «Lückenschluss» für die neue Bahntrasse gefeiert. Foto: Oliver Helmstädter

    Durch die Neubaustrecke profitieren auch die Regionen zwischen Stuttgart und Ulm. Durch den von Land und Kommunen finanzierten Regionalbahnhalt in Merklingen wird mit der Laichinger Alb eine ganze Region neu für den Schienenverkehr erschlossen, und durch die Verlagerung der Züge des Fernverkehrs auf die Neubaustrecke können frei werdende Kapazitäten im Filstal für den Ausbau des Regionalverkehrs genutzt werden. "Durch die Neubaustrecke gewinnen unsere Fahrgäste im Regionalverkehr also doppelt“, sagte Berthold Frieß, Ministerialdirektor im Ministerium für Verkehr des Landes Baden-Württemberg.

    Einen doppelten Grund zum Feiern hatte auch der Konzern Deutsche Bahn am Mittwoch: Denn die Bahn-Tochter DB-Regio gewann die europaweite Ausschreibung der neuen Interregio-Express-Linie (IRE). Bis mindestens Ende 2027 wird die

    Für die Gleisbauarbeiten wurden laut Bahn 240 Kilometer Schienen mit einem Gewicht von rund 15 000 Tonnen verlegt.
    Für die Gleisbauarbeiten wurden laut Bahn 240 Kilometer Schienen mit einem Gewicht von rund 15 000 Tonnen verlegt. Foto: Oliver Helmstädter

    Ulm muss weiter auf einen moderneren "Citybahnhof" warten

    In etwas mehr als einem Jahr, am 11. Dezember 2022, soll die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm in Betrieb gehen. Mit der neuen Strecke entstehen nach Einschätzung der Bahn "große Vorteile für Reisende: Auch für Pendlerinnen und Pendler sollen sich neue Perspektiven ergeben: die Region Ulm und Stuttgart rückten näher zusammen, mit dem Bahnhof Merklingen wird zudem eine ganze Region für die Schiene neu erschlossen.

    Von einem neuen Bahnhofsgebäude, einem modernen "Citybahnhof", ist Ulm aber wie berichtet noch weit entfernt. Die neue Passage, von der Ulmer Fußgängerzone bei den Sedelhöfen kommend, endet an einer Mauer, beziehungsweise den Aufzügen. Ein ebenerdiger Zugang zu den Gleisen liegt in weiter Ferne. Der "Fehler" liegt 15 Jahre zurück. Denn im Finanzierungsvertrag für Stuttgart 21 spielt der "Ulmer Citybahnhof" keine Rolle. So kann Ulm in den nächsten zwei Jahren wohl mit nicht viel mehr als einem aufgehübschten Gebäude rechnen.

    Was zwischen Ulm und Wendlingen noch fehlt, bevor im Februar die ersten Testfahrten starten, sind Oberleitungen und einige bahntechnische Anlagen. Während bei Ulm die letzten Schienen verlegt werden, kommen beim Nachbarprojekt "Stuttgart 21" nun die ersten dran. "Wir sind im Zeitplan", sagte Bahn-Mann Drescher. Insgesamt werden im Projekt "

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