Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten

Ulm/Neu-Ulm: Einstein-Marathon: 11.000 Menschen laufen bei Volksfeststimmung

Ulm/Neu-Ulm

Einstein-Marathon: 11.000 Menschen laufen bei Volksfeststimmung

    • |
    So viele Läufer wie nie standen in diesem Jahr in den Startlöchern. Vor allem die kürzeren Distanzen über fünf und zehn Kilometer liefen und gingen viele Teilnehmer.
    So viele Läufer wie nie standen in diesem Jahr in den Startlöchern. Vor allem die kürzeren Distanzen über fünf und zehn Kilometer liefen und gingen viele Teilnehmer. Foto: Alexander Kaya

    Der Einstein-Marathon ist ein Volksfest des Sports – mit dieser Definition hat der Moderator auf der Münsterplatz-Bühne nicht ganz unrecht.

    So viele waren noch nie dabei

    Noch nie sind so viele Läufer, Geher und Fahrer an den Start gegangen wie an diesem Sonntag: Rund 11 000 Teilnehmer sind angetreten, um sich mit anderen zu messen, den inneren Schweinehund zu überlisten und Spaß zu haben. Mindestens genauso viele Menschen stehen entlang der Straßen von Ulm, Neu-

    Wie sehr das Sportereignis vor der Haustür die Massen anzieht, zeigt sich dann insbesondere bei den Kurzstreckenläufen über fünf und zehn Kilometer am Nachmittag: An den Startlinien tummeln sich etwa 5000 Teilnehmer – von Kindern, über Rentner bis zu Arbeitskollegen – weshalb der Start wegen Stolpergefahr für viele etwas gemächlicher ausfallen muss. Wenige Meter abseits des Startpunkts am Gänstor kämpfen noch vereinzelt Marathonläufer gegen die 42 Kilometer an – Meter für Meter legen sie in ihrem persönlichen Tempo zurück. Hauptsache ankommen. Eine Gruppe Cheerleader am Straßenrand feuert unermüdlich mit ihren Pompons an: „Auf geht’s! Weiter! Kämpfen!“ Nachzügler hätten den Motivationsschub nötiger als Überflieger.

    Zwischenfall bei Einstein-Marathon

    Ein Zwischenfall ereignete sich in der Fischergasse: Dort musste ein 53-jähriger Zehn-Kilometer-Läufer reanimiert werden. „Das hatten wir noch nie beim Einstein-Marathon, ist aber nicht ungewöhnlich“, sagt der Claus-Martin Muth, Leiter der Sektion Notfallmedizin am Ulmer Uniklinikum. Eventuell sei der Mann zu schnell gelaufen für seine Verhältnisse. Insgesamt mussten die Rettungskräfte 120 Mal Hilfe leisten, das sei recht oft.

    Als der Ire Clive Brown als erster Marathonläufer am Münsterplatz einläuft, feiern die Zuschauer den Sieger, Jahrgang 1974,  mit Luftballons, Ratschen und Pfeifen. Nach einem kurzatmigen Interview verschwindet Brown in dem Zelt, das heuer auf dem südlichen Münsterplatz aufgebaut ist und in dem Studentenfutter und isotonische Getränke bereitstehen. Das Zelt sei nicht geplant gewesen, man habe improvisieren müssen, so die Veranstalter im Vorfeld des Marathons. Es wurde für eine Physikausstellung aufgebaut, die am Dienstag startet.

    Improvisieren mussten die Organisatoren auch, was die Routen anbelangt. Wegen der Baustellen müssen die Inlineskater und Handbiker erstmals durch die Glacis-Galerie flitzen. Auch Julia Kiehlneker aus Neu-Ulm rollt mit ihren Inlineskates flugs über den Steinboden. „Rutschig war es nicht, aber vor dem Ausgang hat eine Stelle etwas gebremst“, erzählt die 43-Jährige nach dem Rennen. „Aber alles ist besser als das ätzende Kopfsteinpflaster vom letzten Jahr.“ Knapp 47 Minuten habe sie zum Ziel gebraucht, damit sei sie sehr zufrieden. Eine Überraschung für die Handbiker: Obwohl mit Max Weber ein Silbermedaillengewinner der Paralympics von Rio unter den Teilnehmern war, machte ein anderer das Rennen: Tobias Knecht.

    Was am Ende des Tages vom Einstein-Marathon in Erinnerung bleibt: persönliche Bestleistungen, Luftsprünge, Schulterklopfen, Muskelkater – und wenn nichts von alldem: dann zumindest eine leckere Bockwurstsemmel.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden