Aufgrund der sich zuspitzenden Covid-19-Pandemie hat Daimler beschlossen, ab 6. April Kurzarbeit für einen Großteil der Produktion und ausgewählte Verwaltungsbereiche zu beantragen.
Für die 100-prozentige Tochter Evobus sei noch nicht alles geklärt, so eine Sprecherin des Unternehmens auf Anfrage. „Aber als eigenständige Tochtergesellschaft prüfen auch wir die Möglichkeiten zur Kurzarbeit.“ Hans-Jörg Müller, der Betriebsratsvorsitzende des Werks in Neu-Ulm, hetzt gestern von Besprechung zu Besprechung.
Daimler reagiere mit der Anwendung des Instruments der Kurzarbeit auf die zunehmend schwierigen wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen. Unternehmensleitung und Gesamtbetriebsrat hätten sich deshalb darauf geeinigt, die bestehenden Maßnahmen zu erweitern und zunächst bis zum 17. April in Kurzarbeit zu gehen. Von der Kurzarbeit sind sowohl Pkw-, Transporter- und Nutzfahrzeug-Werke des Unternehmens in Deutschland betroffen. Zukunftsthemen und strategische Projekte seien von der Kurzarbeit ausgenommen, um nach der Krise wieder voll durchstarten zu können.
Daimler stoppt die Produktion in Neu-Ulm
Daimler steht mit der Kurzarbeit nicht allein, die Agenturen für Arbeit beiderseits der Donau können sich vor Anträgen kaum retten, sagt ein Sprecher. Statistiken dazu gebe es aber noch nicht.
Kurzarbeit bei Drogeriemarkt Müller
Ein prominentes Beispiel für ein betroffenes Unternehmen ist neben Daimler der Drogeriemarkt Müller mit Sitz in Ulm-Jungingen. Wie die Lebensmittelzeitung berichtet, sei der Schritt notwendig geworden, weil große Teile der Märkte, in denen keine Drogerie-Artikel verkauft werden, abgesperrt werden. In „einzelnen Unternehmensbereichen“ werde auf Kurzarbeit umgestellt.
Evobus hat ein gutes Jahr hinter sich
Die Liste der von Kurzarbeit betroffenen Firmen lässt sich lange fortsetzen. An die Öffentlichkeit gelangen aber meist nur die Namen der Firmen mit einem bundesweiten Netz: So etwa die Media-Saturn-Märkte, Douglas, Depot oder auch Autozulieferer Conti. (heo)