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Ulm/Neu-Ulm: Ärger über die Post in Ulm und Neu-Ulm

Ulm/Neu-Ulm

Ärger über die Post in Ulm und Neu-Ulm

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    Zu bestimmten Zeiten ein gewohnter Anblick: Kunden stehen an der Postbank-Filiale in der Gartenstraße in Neu-Ulm Schlange. Auch in Ulm ärgern sich viele Bürger über lange Wartezeiten bei der Paketausgabe. Dort hat die Deutsche Post inzwischen auf die Beschwerden reagiert.
    Zu bestimmten Zeiten ein gewohnter Anblick: Kunden stehen an der Postbank-Filiale in der Gartenstraße in Neu-Ulm Schlange. Auch in Ulm ärgern sich viele Bürger über lange Wartezeiten bei der Paketausgabe. Dort hat die Deutsche Post inzwischen auf die Beschwerden reagiert. Foto: Alexander Kaya

    Eigentlich hat die Post am Ulmer Hauptbahnhof einen Zusatzschalter zur Paketausgabe eingerichtet, um den großen Andrang in der Vorweihnachtszeit besser zu bewältigen. Doch das ging zumindest am Anfang gründlich schief. Kunden ärgerten sich in den vergangenen Tagen über lange Schlangen und mussten teilweise bis zu zwei Stunden warten, bis sie ihr Paket in Empfang nehmen konnten.

    Der Landtagsabgeordnete Martin Rivoir schimpft: "Servicewüste Deutschland!"

    „Servicewüste Deutschland!“, schimpfte der Ulmer Landtagsabgeordnete Martin Rivoir (SPD) auf Facebook. „Die Deutsche Post ist jetzt auch ganz unten angekommen. Die Leute müssen im Freien bei jedem Wetter Schlange stehen, um ihr Paket abzuholen!“ Viele Kommentare von Kunden gehen in die gleiche Richtung. „Wie immer zu Weihnachten das Gleiche, ich finde es eine Zumutung“, heißt es beispielsweise. „Ich musste 53 Minuten anstehen, und am Ende war das Paket nicht auffindbar“, schreibt ein anderer Nutzer. Manche finden aber auch: Würden die Leute nicht so viel übers Internet bestellen, sondern lieber im regionalen Handel kaufen, gäbe es solche Probleme nicht.

    Die Öffnungszeiten an der Paketausgabe in Ulm wurden ausgeweitet

    Die Deutsche Post hat jedenfalls reagiert. „Wir bedauern die entstandenen Unannehmlichkeiten für unsere Kunden“, sagte Pressesprecher Dieter Nawrath. „Statt bisher zwei sind ab sofort vier Mitarbeiter im Einsatz. Auch haben wir die Arbeitsabläufe analysiert und optimiert.“ Die Öffnungszeiten seien ausgeweitet worden. Der Sonderschalter am Seiteneingang des Postgebäudes ist jetzt montags bis freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr und von 14.30 bis 18.30 Uhr geöffnet. Bisher hatte er unter der Woche nur nachmittags auf. Samstags ist jetzt eine Stunde länger offen, nämlich von 9 bis 13 Uhr. „Wir gehen davon aus, dass mit den getroffenen Maßnahmen die Probleme gelöst sind“, erklärte Nawrath. „Auch bei der Abholung benachrichtigter Pakete ist hohe Kundenzufriedenheit unser Ziel.“

    Auch bei der Postbank in Neu-Ulm müssen Kunden Schlange stehen

    Auf der anderen Seite der Donau sind die langen Wartezeiten bei der Post ein Dauerthema. Von einem „katastrophalen Zustand“ und einer „absoluten Zumutung“ berichtete ein Geschäftsmann, der regelmäßig in der Filiale an der Gartenstraße ist, unserer Redaktion. Teilweise stünden 30, 40 Kunden in der Schlange, bis raus auf die Straße. Dadurch seien auch die Beschäftigten gestresst und arbeiteten am Anschlag. Es gebe einfach zu wenig Personal. Problematisch sei auch, dass der Bank-, Brief- und Paketbereich nicht getrennt sei, anders als beispielsweise in Stuttgart.

    Die Postbank hat 2006 die Filialen in Ulm und Neu-Ulm übernommen

    Was viele nicht wissen: Die Filiale in der Gartenstraße ist schon lange keine Post mehr, sondern ein Postbank Finanzcenter – in dem man freilich auch Briefmarken kaufen oder Pakete aufgeben kann. Die

    Sprecherin sagt: Personal wurde fürs Weihnachtsgeschäft verstärkt

    „Erfahrungsgemäß ist die Kundenfrequenz zu bestimmten Tageszeiten und zum Wochen- oder Monatsende höher“, antwortete Pressesprecherin Iris Laduch auf eine Anfrage unserer Redaktion. „Dann nämlich holen Kunden ihre Pakete ab, geben diese auf oder suchen zur Erledigung ihrer Geldgeschäfte verstärkte eine Filiale der Postbank auf.“ Ende Oktober/Anfang November habe es in Neu-Ulm einen Personalausfall gegeben, der durch Vertretungskräfte aus anderen Filialen aufgefangen worden sei. Derzeit seien an der Gartenstraße alle Mitarbeiter im Einsatz. „Für den nun beginnenden erhöhten Kundenandrang durch das Weihnachtsgeschäft haben wir unser Personal entsprechend verstärkt, um die Wartezeiten für die Kunden in einem akzeptablen Rahmen zu halten. Ganz werden sie sich aber nicht vermeiden lassen.“

    Manche Mitarbeiter arbeiten bei der Postbank im Hintergrund

    Laduch weist darauf hin, dass Postbank-Mitarbeiter während der Öffnungszeiten auch im Back-Office-Bereich tätig seien und zum Beispiel Pakete erfassten und einsortierten. Dies habe zur Folge, dass nicht alle in der Filiale tätigen Mitarbeiter für die Kunden sichtbar seien. „Dadurch kann es bei Kunden zu dem Eindruck kommen, dass zu wenig Mitarbeiter in einer Filiale beschäftigt sind“, so die Pressesprecherin. Die Besetzung mit Personal werde von der Postbank mit zertifizierten Planungstools ermittelt und entsprechend umgesetzt.

    Früher hieß das Ziel: Kein Kunde soll länger als drei Minuten waren

    Kunden in der Gartenstraße brauchen also offenbar weiter viel Geduld, vor allem bis Weihnachten. Dabei sollte doch mal alles viel schneller gehen. Vor ziemlich genau 20 Jahren war die Neu-Ulmer Niederlassung zu einer Center-Filiale umgebaut worden, und die Post versprach damals: Kein Kunde soll länger als drei Minuten warten müssen, bis er bedient wird. Davon können Kunden heute nur noch träumen.

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