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Ulm: Moco schließt Produktion – 120 Jobs fallen weg

Ulm

Moco schließt Produktion – 120 Jobs fallen weg

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    Moco streicht 120 Jobs in Ulm.
    Moco streicht 120 Jobs in Ulm. Foto: Oliver Helmstädter

    An der 1865 gegründeten Keimzelle des holzverarbeiteten Unternehmens wird nur Zentrale und Verwaltung bestehen bleiben. Ein „Reorganisationsprozess“ sieht laut einer Pressemitteilung der Firma unter anderem vor, den Produktions- und Logistikstandort Ulm zu schließen. Davon werden rund 120 Beschäftige betroffen sein.

    Um die Entlassungen der Mitarbeiter „so sozialverträglich wie möglich zu gestalten“, sei, wie schriftlich mitgeteilt wurde, die Einbindung einer Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft vereinbart worden. Die Finanzierung dieser Vorhaben sei gesichert. Bis 2014 soll die Reorganisation abgeschlossen sein.

    Im Zuge dessen hat der Gesellschafterkreis nach eigenen Angaben entschieden, dass sich die Familien Scheuffele und damit auch der bisherige geschäftsführende Gesellschafter, Hermann Albert Scheuffele, aus dem operativen Geschäft komplett zurückziehen. Alle Familiengesellschafter stünden weiterhin in vollem Umfang hinter der Unternehmensgruppe und bringen zusätzlich etwa sechs Millionen Euro Kapital in die Gesellschaft ein.

    Neues Mitglied der Geschäftsleitung ist Holger Sieck, der langjährige Erfahrung als Geschäftsführer in der Industrie mitbringt, davon allein fünf Jahre in der Holzwirtschaft.

    Das konjunkturell eingetrübte Umfeld in Europa, vor allem die Wirtschaftkrise in Südeuropa, aber auch die Entwicklung der Rohholzpreise haben letztlich dazu geführt, dass der Produktionsstandort Ulm nicht länger zu halten ist., erläutert Roland Prießnitz, seit 2005 kaufmännischer Geschäftsführer.

    „Trotz der großen Anstrengungen“, wie Hermann A. Scheuffele zitiert wird, sei nicht gelungen, die Absatzverluste für gehobelte Brettware aus dem Einstiegssegment auszugleichen.

    Personalabbau sei manchmal unumgänglich, um Unternehmen vor Schlimmerem zu bewahren. Mit diesem Schritt könne sichergestellt werden, dass die Gruppe auch weiterhin ihren Verpflichtungen gegenüber dem Großteil ihrer Mitarbeiter, den Kunden, Lieferanten, aber auch Eigentümern und Finanzierern nachkommt.

    Die Produktionsstandorte in Karlsruhe und Ammelshain nahe Leipzig werden die bisher in Ulm hergestellten Waren in vollem Umfang übernehmen. Die Restrukturierung begleitet die Unternehmensberatung Wieselhuber & Partner aus München. Lange dürfte es nicht dauern, bis ein Käufer für das etwa 70000 Quadratmeter große Grundstück schräg gegenüber des Blautalcenters gefunden ist.

    Holger Sieck gibt sich zuversichtlich, dass mit diesem Maßnahmepaket die Zukunft der Unternehmensgruppe langfristig gesichert werden könne. (heo)

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