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Ulm: Mit neuer Schlagkraft gegen den Sanierungsstau in Ulm

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Mit neuer Schlagkraft gegen den Sanierungsstau in Ulm

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    Ulm leidet unter einem Sanierungsstau.
    Ulm leidet unter einem Sanierungsstau. Foto: Alexander Kaya

    Milica Jeremic ist „das“ Gesicht des zentralen Ulmer Gebäudemanagements, obwohl die Architektin ihre Stelle als Hauptabteilungsleiterin des städtischen Gebäudemanagements erst am 2. Januar übernommen hat. Auch vier der fünf Abteilungsleiter des umstrukturierten Gebäudemanagements waren neu. Noch kein halbes Jahr ist das her, und die Hälfte der Zeit war von der Corona-Pandemie geprägt. Jeremic hat eine erstaunliche Erfahrung gemacht: „Diese schwierige Zeit hat uns unglaublich zusammengeschweißt, und während überall sonst Entschleunigung war, bedeutete die Zeit für uns Beschleunigung.“

    Milica Jeremic
    Milica Jeremic

    Die Krise sei eine Bewährungsprobe gewesen, sagt Milica Jeremic – und das Team habe sie in ganz besonderer Weise bestanden: „Wir mussten sehr schnell über diese Phase des ‘Was kommt da auf uns zu?’ hinwegkommen. Plötzlich waren die 60 Schulen der Stadt, die Museen, das Stadthaus, die Kultureinrichtungen wie das Theater zu. Normalerweise haben wir nur die Sommerferien, um zum Beispiel Grundreinigungen an den Schulen durchzuführen, und wir wussten nicht einmal, ob es diesmal Sommerferien geben würde.“ So blieb ein kurzes Zeitfenster von wenigen Tagen, in denen alles beschlossen werden musste, was vorgezogen werden sollte. „Videokonferenzen bewirkten, dass alles schneller ging, alle präzise vorbereitet waren, alle beim Thema blieben und alle Fragen geklärt werden konnten“, berichtet Jeremic. Dabei musste sich die neue Mannschaft eigentlich erst finden. „Es passte aber einfach alles, Tempo und Motivation, und die Charaktere im Team passen zusammen – die Neuen und die, die schon länger da sind.“

    Das städtische Gebäudemanagement kämpft gegen den Sanierungsstau in Ulm

    Gleichzeitig herrschte zu Beginn der Corona-Krise Unsicherheit bei den Baufirmen über die Auftragslage. „Da haben wir es geschafft, in der kurzen Zeit 50 Prozent des Jahresbudgets zu beauftragen.“ Das sind etwa 5,8 Millionen Euro. Um sicherheitsrelevante Maßnahmen, um Reinigung oder beispielsweise um Bodenarbeiten im Stadthaus oder die Erneuerung der Beleuchtung in der Donauhalle ging es. „Gleichzeitig waren wir in der Ausführungsplanung für die Generalsanierung der Friedrich-List-Schule, und dabei durften nicht einmal wenige Wochen Verzögerung passieren.“ Beim mindestens 38 Millionen Euro teuren Projekt wird die Schule bis auf den Rohbau entkernt. Und ganz nebenbei gehörte auch das Werden des Berblingerturms mit in das Aufgabengebiet. Obwohl im neuen Team schnell gehandelt werden musste, gelang die Umsetzung: „Wir sind sehr kurze Wege gegangen, wir haben es geschafft, in der Krise alle Funktionen zu erhalten“, sagt Jeremic. Die Ulmer Schulen seien jetzt fit für den Regelbetrieb.

    So stressig ihr erstes halbes Jahr in der neuen Position auch war – Milica Jeremic ist glücklich über ihre Arbeit. „Mir gefällt der Pioniergeist in Ulm sehr, und dass man keine Angst hat, neue Wege zu gehen. Der Teamgeist hat mich besonders begeistert.“ Und er passt zum Credo der Architektin, die an der Universität Belgrad und an der Technischen Universität Darmstadt studierte: „Wir dürfen nicht nur integral planen, wir müssen lernen, integral zu denken.“

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