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Ulm: Milliardenauftrag für die Ulmer Radarhochburg

Ulm

Milliardenauftrag für die Ulmer Radarhochburg

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    Die Ulmer Firma Hensoldt entwickelt ein neues Radar für die gesamte deutsche Eurofighterflotte
    Die Ulmer Firma Hensoldt entwickelt ein neues Radar für die gesamte deutsche Eurofighterflotte Foto: Alexander Kaya

    Der Sensorsystemlieferant Hensoldt hat den Zuschlag des Deutschen Bundestages zur Entwicklung des neuen AESA (= Active Electronical Scanning Array) Radars für die gesamte deutsche Eurofighterflotte ergattert. „Mit dieser Entscheidung übernimmt Deutschland erstmals eine Vorreiterrolle im Bereich der Schlüsseltechnologie für den Eurofighter“, wird Hensoldt-Chef Thomas Müller in einer Pressemitteilung zitiert. .

    Damit würden Hightech-Arbeitsplätze in Deutschland geschaffen und die Bundeswehr bekomme die Ausrüstung, die sie brauche, um auf neue Bedrohungen antworten zu können. Darüber hinaus sei es ein Signal für Europa, dass Deutschland in eine Technologie investiert, die für die europäische Verteidigungskooperation von entscheidender Bedeutung sei.

    Airbus ist mit Hensoldt verknüpft

    Mit der Freigabe des Budgets für Entwicklung, Produktion und Integration eines neuen Radars für das Kampfflugzeug Eurofighter – Hensoldt-Anteil über 1,5 Milliarden Euro – hat der Haushaltsausschuss des Bundestages den Weg frei gemacht für die Modernisierung des Eurofighter in einem entscheidenden Punkt, der Sensorik. Im Gegensatz zur bisherigen Entwicklung des Radars in einem Konsortium unter britischer Führung werde die Radar-Systemverantwortung jetzt in die Hände des deutschen Radarhauses übergehen.

    Das Unternehmen mit Sitz im bayerischen Taufkirchen war bereits an Entwicklung und Produktion der heute im Einsatz befindlichen Eurofighter-Sensorik beteiligt. In seinem Radarzentrum in Ulm beschäftigt Ex-Airbus 2000 Mitarbeiter, allein im Eurofighter-Radarbereich wird über die gesamte Programmlaufzeit mit einem Stellenaufwuchs von 400 hoch qualifizierten Arbeitsplätzen gerechnet. Das Unternehmen arbeitet in der Radarentwicklung eng mit dem Hauptauftragnehmer

    Auch ein neues Radar für Schiffe wird in Ulm entwickelt

    Gleichzeitig hatte der Bundestag auch das Budget für die Beschaffung von vier Mehrzweckkampfschiffen MKS 180 für die Deutsche Marine genehmigt. Aufgrund der erfolgten Produktvorgabe liefert Hensoldt für dieses Projekt vier ebenfalls auf der AESA-Technologie basierende Schiffsradare („TRS-4D“). Radare dieses Typs sind bereits auf zahlreichen Schiffen der Deutschen Marine im Einsatz.

    Wichtige Entscheidung für die Region als Technologiestandort Ulm

    Der Zuschlag für die Ulmer Radarhochburg gilt als wichtige Entscheidung für die Region als Technologiestandort. So beglückwünscht etwa die Ulmer Industrie- und Handelskammer (IHK) Hensoldt schriftlich zum Millardenauftrag. „Wir sind hoch erfreut über die Entscheidung des Bundestages, den in Ulm ansässigen Sensorsystemlieferanten Hensoldt mit der Entwicklung eines neuen Radarsystems zu beauftragen. Wir gratulieren Henoldt für den Erfolg“, so Max-Martin W. Deinhard, Hauptgeschäftsführer der IHK Ulm. Hensoldt sei mit rund 2000 Mitarbeitern in der Region ein wichtiger Partner für die Fachkräfteansiedlung und ein Indikator für die Leistungsfähigkeit und das enorme Entwicklungspotenzial der Region als Hochtechnologiestandort.

    Daher sehe die IHK große Chancen in dem 1,5 Millardenauftrag für die gesamte Wirtschaftsregion. Der prognostizierte Stellenaufwuchs sei ein starkes Signal an den Standort Ulm. „Wir können uns im internationalen Wettbewerb sehr gut behaupten“, betont Deinhard. Nun sei es wichtig, dass sowohl Verwaltung als auch Politik schnelle und unbürokratische Unterstützung in Bezug auf die geplante Produktionserweiterung am Ulmer Werk von Hensoldt leisten. Die gesamte Region profitiere vom geplanten Stellenausbau und von dieser "gigantischen Investition".

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