Seit Februar ist die Turnhalle der Friedrichsauschule in Ulm geschlossen: Offenbar besteht akute Einsturzgefahr. Doch mit dem Beginn des neuen Schuljahres kann in der Halle immer noch kein Sportunterricht stattfinden. Das ärgert Eltern: „Es kann doch nicht sein, dass der Lockdown und die Ferien nicht zur Sanierung genutzt wurden“, sagt ein Elternteil, das seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte.
Der Sportunterricht soll, so eine Mitteilung, nun im Freien stattfinden. Allein aus Wettergründen droht so der Sportunterricht gänzlich auszufallen. Betroffen davon ist auch die Außenstelle der Spitalhof-Gemeinschaftsschule.
So verteidigt sich die Stadtverwaltung UIm
Bei der Stadt Ulm will man sich den schwarzen Peter allerdings nicht zuschieben lassen. „So bedauerlich dies ist, so ist es doch nicht zu ändern, denn auch bei der Stadt war man vom Ausmaß der Schäden, die eine sofortige Schließung unumgänglich machten, überrascht“, sagt Pressesprecherin Marlies Gildehaus. Der Eindruck, die Stadt habe die Corona-Pause und die Sommerferien ungenutzt verstreichen lassen, sei aber falsch: In dieser Zeit wurde eine Bestandsaufnahme der Schäden gemacht, ein Sanierungskonzept für die Halle samt Statik und Akustik erarbeitet, die Arbeiten wurden ausgeschrieben und die Firmen beauftragt. Ganze sieben Monate hat das offenbar in Anspruch genommen. Der Beginn der Bauarbeiten ist auf Mitte Oktober, die Fertigstellung auf Ende Dezember terminiert, sodass die Turnhalle nach den Weihnachtsferien wieder in Betrieb gehen kann.
Neben der Dacheindeckung werde das gesamte Dachtragwerk überarbeitet und die innen liegende Holzdecke gegen eine Akustikdecke ausgetauscht. Um die Akustik zu verbessern, sind zusätzlich an den Wänden Schallschutzelemente vorgesehen. Die Dachsanierung ist mit 264.000 Euro veranschlagt.
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