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Ulm: Maritim plant Notverkäufe: Was passiert mit dem Hotel in Ulm?

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Maritim plant Notverkäufe: Was passiert mit dem Hotel in Ulm?

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    Das Maritim-Hotel wurde 1993 in Ulm eröffnet.
    Das Maritim-Hotel wurde 1993 in Ulm eröffnet. Foto: Alexander Kaya

    Wegen knapper Kassen in der Corona-Krise sieht sich die Hotelkette Maritim gezwungen, sich von einem Teil ihrer Standorte zu trennen. Man habe in Pandemiezeiten einen Liquiditätsverlust von 140 Millionen Euro verkraften müssen, bestätigte das Unternehmen aus Bad Salzuflen in Nordrhein-Westfalen auf Anfrage unserer Zeitung kursierende Meldungen. Was passiert mit dem Standort Ulm?

    Details nennt das Unternehmen auch auf Anfrage nicht: . "Ich muss Sie jedoch um Verständnis bitten, dass wir aktuell keine detaillierteren Informationen zu möglichen Verkäufen/Standorten machen können", heißt es aus der Pressestelle.

    Hotel Maritim in Ulm hat einen neuen Direktor

    Das Unternehmen mit seinen weltweit rund 5000 Beschäftigten hat nach eigenen Angaben 40 Hotels, 29 davon im Inland mit 3000 Beschäftigten. Das 1993 eröffnete Maritim-Hotel in Ulm hat 287 Zimmer, darunter elf Suiten, davon zwei Luxussuiten: die größte mit 162 Quadratmetern. Das Hotel beschäftigt 120 Mitarbeiter und etwa 40 Arbeitskräfte von Fremdfirmen.

    Erst kürzlich gab es einen Führungswechsel: Helge Timm übernahm die Leitung von Frank Wilberg. Doch auch der neue Chef kann keine Details zu den Plänen der familiengeführten Kette nennen. Der 49-jährige Timm war zuvor im Maritim in Stuttgart tätig. Die Leitung eines solchen Hotels inmitten der Pandemie zu übernehmen bezeichnet Timm als "herausfordernd". Nicht aber weil der Ansturm der Gäste so groß sei: Die Auslastung sei "sehr gering".

    Die Maritim Hotelgesellschaft, die sich in der Hand der Gründerfamilie Gommolla befindet, hatte beschlossen, die Hotels grundsätzlich nicht wegen Corona zu schließen. Auch wenn es wehtut. Auch das Maritim in Ulm habe auch während des ersten Lockdowns keinen einzigen Schließtag gehabt.

    Gerüchte aus der Branche, dass Maritim zuerst Immobilien verkauft, die sich einfacher zu Wohnhäusern umbauen lassen, wie etwa Hotels in direkter Innenstadtlage, möchte Timm nicht kommentieren. Fakt ist: Das vollverglaste Haus in Ulm wurde einst als Hotel konzipiert. Ein Umnutzung wie bei anderen Bauten lässt sich hier nicht so schnell reagieren.

    Doch nun geht das Geld aus: Nach einer kurzen Erholungsphase im Sommer seien durch Beherbergungsverbote touristischer Gäste seit November 2020 wieder 90-prozentige Umsatzausfälle an fast allen Maritim-Hotelstandorten zu verzeichnen, so zitiert die Nachrichtenagentur dpa die Inhaberin Monika Gommolla.

    Aus für das große Hotel Maritim in Ulm an der Donau wäre schwerer Schlag

    Staatliche Hilfen seien nahezu ausgeblieben, es seien bisher nur zwei Millionen Euro ausgezahlt worden. Dies erwecke den Eindruck, dass der größere Mittelstand in den betroffenen Branchen sich selbst überlassen und so kaputt gemacht wird", sagte die Firmeninhaberin. "Die Lage für die Hotellerie ist sehr ernst, so kann es nicht weitergehen." Auch für größere Unternehmen der Branche und inhabergeführte Hotelgruppen wie Maritim müssten die staatlichen Hilfen schnellstmöglich zur Auszahlung kommen.

    Wolfgang Dieterich, Geschäftsführer der Ulm-Neu-Ulm-Touristik, hofft freilich nicht, dass es ausgerechnet das Haus in Ulm trifft. "Das wäre ein schwerer Schlag." (mit dpa)

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