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Ulm: Ludwig-Erhard-Brücke in Ulm wird saniert: Das erwartet Autofahrer

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Ludwig-Erhard-Brücke in Ulm wird saniert: Das erwartet Autofahrer

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    Die Ludwig-Erhard-Brücke muss saniert werden. Die Leitplanke und das provisorische Geländer am rechten Bildrand kommen weg.
    Die Ludwig-Erhard-Brücke muss saniert werden. Die Leitplanke und das provisorische Geländer am rechten Bildrand kommen weg. Foto: Thomas Heckmann

    Eigentlich, sagt Ulms Baubürgermeister Tim von Wining, sei die Ludwig-Erhard-Brücke mit ihren 32 Jahren zu jung für so große Sanierungsarbeiten. Aber was hilft das schon? Wasser ist in Hohlstellen eingedrungen, es kam zu Korrosion, Teile der Brüstung drohten abzubrechen und auf die Bahngleise zu stürzen. Auf der Südseite sind diese Elemente bereits im Februar 2019 abgebaut worden und durch einen provisorischen Schutz ersetzt worden. Jetzt kommen das Provisorium auf der einen Seite und die verbliebenen Betonteile auf der anderen Seite weg. Und es stehen weitere Arbeiten an. Die Einschränkungen für Autofahrer sollen sich durch ein aufwendiges System aber in Grenzen halten.

    Die neu gestaltete Ludwig-Erhard-Brücke bekommt einen breiteren Geh- und Radweg, der durch hell gestrichene Laternen und ein LED-Band unter dem Handlauf beleuchtet wird. Die Leitplanke fällt weg - sie war nicht als Schutz für Fußgänger und Radler gedacht, sondern sollte Autos aufhalten, damit die bei einem Unfall nicht von der Brücke auf die Gleise fallen. Doch weil die Schutzelemente am Brückenrand nun stabiler sind, ist das nicht mehr nötig. Geschützt werden sollen nicht nur die Gleise, sondern insbesondere die Brücke: Wenn die straff gespannte Oberleitung reißt, wird sie vom sogenannten Berührschutz abgefangen. Die Brücke und alle Verkehrsteilnehmer dort bleiben geschützt. Im Anschluss an die Modernisierung und Aufhübschung der Brücke wird auch der Belag neu aufgebracht. Das hätte zwar noch etwas Zeit gehabt. Aber die Stadt wollte eine weitere Sperrung, die dann wohl in naher Zukunft nötig würde, vermeiden.

    Sanierung der Ludwig-Erhard-Brücke soll bis Mitte 2022 dauern

    So wird nun bis Mitte 2022 gebaut. Die Bedingungen für die Pendler soll eine Spezialfirma für Baustellensicherung mit Handarbeit verbessern: Zweimal am Tag stellen Arbeiter Warnbaken anders auf. Morgens sollen zwei Spuren in die Stadt hineinführen, abends zwei Spuren aus der Stadt heraus. "So haben wir die Möglichkeit, auf den Berufsverkehr zu reagieren", beschreibt Steve Endel, Abteilungsleiter Verkehrsinfrastruktur.

    Hell gestrichene Laternen, ein LED-Band unter dem Handlauf sowie mehr Platz für Radler und Fußgänger: Das ist der Entwurf des Architekturbüros Gerlach Ulm.
    Hell gestrichene Laternen, ein LED-Band unter dem Handlauf sowie mehr Platz für Radler und Fußgänger: Das ist der Entwurf des Architekturbüros Gerlach Ulm. Foto: Gerlach Ulm Architekten (Visualisierung)

    Ob und welche Veranstaltungen es in diesem Sommer in Ulm geben wird, ist vorerst offen. Doch der Stadtverwaltung ist es wichtig, dass Kunden und Besucher auch an den Wochenenden möglichst reibungslos zu Festen, aber auch zu den Fachmärkten in der Blaubeurer Straße und en Geschäften ins Stadtzentrum kommen. Man könne auf Veranstaltungen flexibel reagieren, verspricht Michael Jung, Leiter der städtischen Hauptabteilung Verkehrsplanung und Straßenbau, Grünflächen, Vermessung. So oder so sei der Verkehr am Wochenende geringer als werktags.

    Die größten Einschränkungen für Pendler in Ulm drohen im August

    Die größten Einschränkungen wird es laut Plan in den Sommerferien 2021 geben. Dann, glaubt Baubürgermeister von Winning, ist die Zahl der Berufspendler etwas niedriger. In dieser Zeit steht in beiden Richtungen grundsätzlich nur eine Spur zur Verfügung. Zwischen 20 Uhr am Abend und 6 Uhr am Morgen ist die Brücke gesperrt - und am Wochenende vom 7. und 8. August vollständig.

    Die Stadtverwaltung bezeichnet das Bauwerk, das täglich durchschnittlich von etwa 35.000 Fahrzeugen überquert wird, als eine der wichtigen Ost-West-Verbindungen im Stadtgebiet. Umfahrungen wird es aber nicht geben. Die wären aus Sicht des Baubürgermeisters für die Fahrer langwieriger als die Überquerung der Bahnbrücke zwischen Blaubeurer Ring und SWU-Zentrale - selbst bei Stau. 8,2 Millionen Euro sind für das Vorhaben kalkuliert. Am Freitag, 26. März, wird die Baustelle eingerichtet.

    Aktuelle Informationen sind immer auf der eigens von der Stadt eingerichteten Seite ludwig-erhard-bruecke.de abrufbar.

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