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Ulm: Laufen, laufen, laufen unter besten Bedingungen: So lief der Einstein-Marathon 2021

Ulm

Laufen, laufen, laufen unter besten Bedingungen: So lief der Einstein-Marathon 2021

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    Einstein-Marathon 2021: Nach 2:43,38 Stunden als Erster des 
Marathonlaufs im Ziel: der in London lebende, vereinslose André Biere.
    Einstein-Marathon 2021: Nach 2:43,38 Stunden als Erster des Marathonlaufs im Ziel: der in London lebende, vereinslose André Biere. Foto: Stefan Kuemmritz

    Der 17. Einstein-Marathon am gestrigen Sonntag war ganz anders als die vorangegangenen Marathon-Veranstaltungen hier in Ulm. Vor allem anders als der im Vorjahr, der wegen der Corona-Pandemie nur virtuell zum Zuge kam. Aber auch sonst war dieser Marathon mit den vorangegangenen "echten" Auflagen nicht zu vergleichen. Das fing mit der Strecke an, die diesmal nicht hauptsächlich durch die Innenstädte von Ulm und Neu-Ulm ging, sondern vorwiegend an der Donau entlang an diesen vorbei. Es ging damit weiter, dass das Ziel nicht auf dem Münsterplatz war, sondern im Donaustadion - und es endete damit, dass es neue Sieger gab.

    André Biere gewinnt den Einstein-Marathon 2021

    Als schnellster Läufer überquerte der vereinslose, in London lebende André Biere nach den 42,195-Marathonkilometern die Ziellinie. 2:43,38 Stunden war er pausenlos und schnell gelaufen, wirkte im Ziel aber längst nicht so erschöpft wie manch anderer, der lange nach ihm einlief. Hinter ihm belegten Gunther Jänicke (Neu-Ulm/2:44,11) und Florian Dinse (Obersulm/2:44,39) die nächsten Ränge. Verena Cerna vom SV Tomerdingen als beste Frau war gut fünf Minuten langsamer als Biere, lief aber mit 2:48,57 Stunden eine starke Zeit vor Jana Legler (Team Teva/2:55,21) und Corinna Coenning (TSV Glems/2:56,33).

    Insgesamt waren bei den diversen Laufwettbewerben 5892 Aktive am Start, von denen nur 39 nicht ins Ziel kamen. Die größte Teilnehmerzahl gab es mit 2302 im Halbmarathonlauf, gefolgt vom Zehn-Kilometer-Lauf (1630). Insgesamt, so übereinstimmend Polizei, Security und Rotes Kreuz, war es beim Drumherum ein ruhiger Tag ohne besondere Vorfälle. Wie Mitorganisator Wolfgang Beck berichtete, wünscht sich Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch, dass der Einstein-Marathon aber wieder in die City zurückkehrt und sein Ziel auf dem Münsterplatz hat.

    Auch Katrin Albsteiger war beim Einstein-Marathon mit am Start

    Während dieser und Neu-Ulms Stadtoberhaupt Katrin Albsteiger, die später die Zehn-Kilometer-Distanz in Angriff nahm und da nach dem Motto "Dabei sein ist alles" 182. wurde, gemütlich und gemeinsam vom Start an den Messehallen Richtung Donaustadion pilgerten, rannten die Marathonläufer schon um die Wette – jeder so, wie er konnte. Das Leistungsvermögen war höchst unterschiedlich, so zog sich das Feld schnell in die Länge. Ganz vorne die Asse, die gewinnen wollten, dahinter die Guten, die ihr Zeitziel erreichen wollten und dann die besseren Hobbyläufer, für die einfach ankommen das Höchste war. Dies gelang nicht jedem. Ein Läufer zum Beispiel bekam unmittelbar vor dem Einlauf ins Donaustadion einen Schwächeanfall und musste von Sanitätern in Obhut genommen werden.

    Einstein-Marathon 2021: Er hat es noch etwas schwerer gehabt als die 
anderen . . .
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    Der 17. Einstein-Marathon am Sonntag war doch etwas anders als all die anderen zuvor: Auch entlang der Donau joggten, liefen, keuchten die gut 5900 Teilnehmer und Teilnehmerinnen.

    Gelohnt hatte sich die Teilnahme vor allem für die Top-Platzierten im Marathon. Sieger André Biere, der in Ulm zum ersten Mal an den Start ging und gleich gewann, war wie die meisten voll des Lobes über die Strecke: "Die ist einfach gut. Sie ist sehr flach und superschnell. Ein kleines Stück ging über Schotter, aber selbst da war gut zu laufen. Insgesamt waren die Bedingungen perfekt", sagte Biere und machte seinem Namen alle Ehre: Er steuerte direkt auf den Bierstand zu.

    Ein Einstein-Marathon bei perfekter Witterung

    Dass die Bedingungen perfekt waren, lag auch an der Witterung: recht warm für Anfang Oktober, keine gleißende Sonne, aber auch kein Regen und wenig Wind. "Eine Superstrecke", befand auch Paco aus Frankfurt. "Ich habe im Halbmarathon mit 1:35 Stunden einen neuen persönlichen Rekord aufgestellt. Ulm ist immer eine Reise wert." Quasi ins gleiche Horn stieß Dorothea Buck: "Es war sehr angenehm zu laufen. Es war mein erster

    Die meisten erreichten das Ziel, ob Jung, ob Alt, ob Mann, ob Frau. Ein 75-Jähriger stürzte, lief aber tapfer weiter, ein 80-Jähriger lief den Halbmarathon in weniger als zwei Stunden, der 88-jährige Heinz Pollozek aus Dornstadt ging die zehn Kilometer an und wurde nicht Letzter. Wieder ein anderer war barfuß unterwegs und ein Mann wollte beim Laufen nicht auf seinen Sprössling verzichten und schob ihn im Kinderwagen vor sich her. Handbiker machten ihr Rennen und Nordic Walker. Und Topfavoritin Alina Reh (SSC Berlin, früher SSV Ulm 1846) gewann bei den Frauen über zehn Kilometer spielerisch in 31:21 Minuten und mit über sechs Minuten Vorsprung.

    Viel Begeisterung und große Ziele beim Ulmer Marathon

    Die Begeisterung war bei allen zu spüren - auch bei dem, der auf einem Wimpel, den er den gesamten Lauf bei sich trug, ankündigte, dass er maximal 1:40 Stunden auf der Halbmarathonstrecke laufen will. Er verpasste sein Ziel um rund zwei Minuten. Insgesamt waren mehr Männer (3735) als Frauen (2118) erfolgreich unterwegs. 800 Helfer sorgten dafür, dass die Läufe gut über die Runden gingen. Mitorganisator Markus Ebner war aber angesichts des Riesenaufwands, auch bedingt durch die Corona-Maßnahmen, am Ende wie seine Mitstreiter erledigt: "Es war sehr mühsam. Uns reicht es für heute. Ich hoffe, dass wir den Einstein-Marathon nicht noch mal unter diesen Bedingungen ausrichten müssen. Wir sind froh, dass wir es geschafft haben." Der nächste Einstein-Marathon ist aber schon terminiert: Am 25. September 2022 soll es wieder rund gehen.

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