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Ulm/Landkreis Neu-Ulm: CDU-Parteitag: So reagieren Czisch, Freudenberger und Kemmer auf die Laschet-Wahl

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CDU-Parteitag: So reagieren Czisch, Freudenberger und Kemmer auf die Laschet-Wahl

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    Der neue Parteivorsitzende Armin Laschet sitzt beim digitalen CDU-Bundesparteitag auf dem Podium.
    Der neue Parteivorsitzende Armin Laschet sitzt beim digitalen CDU-Bundesparteitag auf dem Podium. Foto: Michael Kappeler/dpa

    Im März 2020 hätte Friedrich Merz nach Ulm kommen sollen, der CDU-Stadtverband hatte den heute 65-jährigen Sauerländer als Hauptredner für den Neujahrsempfang gewonnen. Aus der Veranstaltung wurde nichts – wegen Corona. Merz hat viele Unterstützer im Südwesten. „Das ist kein Geheimnis“, sagt Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch. Er hat den Bundesparteitag seiner CDU digital mitverfolgt und gesehen, wie Friedrich Merz die Wahl um den Parteivorsitz verlor. „Es ist gut so“, sagt Czisch über das Ergebnis. Armin Laschet sei der richtige Parteivorsitzende.

    Laschet, Merz und Norbert Röttgen: Drei Männer aus Nordrhein-Westfalen hatten sich um das Amt beworben. Laschet, findet Czisch, habe beim Bundesparteitag die beste Vorstellungsrede gehalten. Er habe gezeigt, dass er Wahlen gewinnen könne. Er habe als Ministerpräsident Regierungserfahrung. Und er polarisiere nicht – anders als Merz. „Das sind Dinge, die zurzeit wichtiger sind denn je“, kommentiert der Ulmer Oberbürgermeister. Die offenen Führungsfragen seien nun geklärt.

    Merz als Teil des CDU-Bundesvorstands? Czisch: „Das wäre nicht gut gegangen“

    Wer als Kanzlerkandidat für die Union antrete, das müssten nun Laschet und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder klären, der auch CSU-Chef ist. Dass der in der Stichwahl unterlegene Friedrich Merz nicht einmal Teil des CDU-Bundesvorstands wurde, hält Czisch für unproblematisch: „Das wäre nicht gut gegangen“, glaubt er.

    Manuel Hagel, Ehinger Landtagsabgeordnete und Generalsekretär der CDU Baden-Württemberg, hat für Friedrich Merz gestimmt. Dennoch kann er mit der Entscheidung gegen seinen Wunschkandidaten leben: „Ich bin fest davon überzeugt, dass die CDU mit Armin Laschet eine gute Wahl getroffen hat. Er genießt in hohem Maße Vertrauen, ist verlässlich und regiert sehr erfolgreich das größte Bundesland Deutschlands. Er kann zusammenführen und vor allem auch Wahlen gewinnen“, kommentiert Hagel. Merz’ Entscheidung, nicht für einen anderen Posten im Parteivorstand zu kandidieren, wolle er nicht kommentieren. „Es steht mir nicht zu, diese Entscheidung von Friedrich Merz zu bewerten“, so Hagel.

    Ronja Kemmer
    Ronja Kemmer

    Auch die Erbacher Bundestagsabgeordnete Ronja Kemmerwill nicht bewerten, ob der Parteivorstand mit oder ohne Merz besser aufgestellt gewesen wäre: „Er wollte nicht kandidieren, das muss man respektieren“, sagt sie. Kemmer gehörte wie Hagel zu den 1001 Delegierten. Sie hatte wie ihr Parteifreund aus dem Kreisverband Alb-Donau-Ulm im Vorfeld angekündigt, den Sauerländer Friedrich Merz zu unterstützen. Nun sagt Ronja Kemmer: „Es warten große Aufgaben, ich traue sie Armin Laschet zu.“ Laschet zeige als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen in seinem Kabinett, dass er unterschiedliche Strömungen der CDU zusammenbringen könne. Vor dieser Herausforderung stehe er nun auch als Chef der Bundespartei.

    Weder Kemmer noch Hagel sehen die Entscheidung als Vorentscheidung für die Kanzlerkandidatur. „Es ist zu früh, wir haben noch ein Dreivierteljahr Zeit“, sagt Kemmer und Hagel meint: „Die Frage nach der Kanzlerkandidatur stellt sich im Moment noch nicht.“ Erst einmal werde in Baden-Württemberg gewählt, dort wird am 14. März der neue Landtag gekürt. Anschließend, so Hagel, müssten die Vorsitzenden von CDU und CSU diese Frage klären: „Sie werden sich einigen.“

    Das denkt Thorsten Freudenberger über die Laschet-Wahl

    Thorsten Freudenberger, Vorsitzender der CSU im Landkreis Neu-Ulm, hat die Kür des Vorsitzenden sehr interessiert im Fernsehen mitverfolgt. Er habe das Ergebnis so erwartet. Armin Laschet sei der Kandidat der breiten Mitte. Freudenberger wünscht sich, dass CDU und CSU künftig wieder Geschlossenheit zeigen. Der Streit um die Asylpolitik vor Jahren sei ein Riesenfehler gewesen: „Markus Söder und Armin Laschet wissen das.“ Es müsse gelingen, die Union als klare Kraft der politischen Mitte weiter zu stärken. Freudenberger möchte aber auch keine einfache Fortsetzung der Ära Angela Merkel, sondern erhofft sich auch frische Ideen vom neuen Chef der Schwesterpartei. Für eine besonders wichtige Aufgabe hält er es, die Spaltung der Gesellschaft zu überwinden.

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