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Ulm: Kultur auf der Festung: Wie viel Zukunft steckt in der Ulmer Wilhelmsburg?

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Kultur auf der Festung: Wie viel Zukunft steckt in der Ulmer Wilhelmsburg?

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    Reggae im Schein der Glühgirlanden: Sliti Hapci aus Slowenien zählten zu den Bands, die trotz Corona bei "Stürmt die Burg" 2020 auftreten konnten.
    Reggae im Schein der Glühgirlanden: Sliti Hapci aus Slowenien zählten zu den Bands, die trotz Corona bei "Stürmt die Burg" 2020 auftreten konnten. Foto: Veronika Lintner

    Sabine Schwarzenböck, Kulturabteilungsleiterin der Stadt Ulm, zieht aus dem Coronajahr 2020 ein Fazit: Die beste Möglichkeit, Künstler in der Krise zu unterstützen, sei es, ihnen eine Bühne zu bieten, neue Auftrittsmöglichkeiten zu schaffen – trotz Corona. Ein Beispiel dafür war in diesem Sommer die

    "Stürmt die Burg" 2020 war aus Sicht der Stadt Ulm ein Erfolg

    „Ein perfekter Raum für coronakonforme Veranstaltungen“, so beschreibt Schwarzenböck die Festung auf dem Michelsberg. Kurzfristige Fördermittel der Stadt, insgesamt 70000 Euro, flossen 2020 in die Bespielung der Burg, aber auch in den Biergarten Liederkranz in der Friedrichsau und in die kleinen Veranstaltungen vor der Ulmer Stadtbibliothek. 63 Künstler und Künstlergruppen fanden dann im Juli und August in der Wilhelmsburg und vor allem im Innenhof der Festung eine Plattform: „Stürmt die Burg“ mit Theater und Tanz, Konzerten, Live-Hörspielen und Kinderprogramm. Das Ulmer Zelt und das Donaufest konnten sich hier präsentieren und die Künstlergruppe „Utopia Toolbox“ fragte die Besucher, wie sie sich die Zukunft vorstellen.

    „Sportlich“ – so beschreibt Schwarzenböck die spontane Organisation des Programms und zeigt sich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. 37000 Euro aus der Coronahilfe wurden für Künstlergagen verwendet, 11000 Euro unter anderem für Technik, Gema-Kosten und Security – also Unterstützung auch für Bühnenarbeiter und Techniker. „Da ist das Geld schon in die richtige Richtung geflossen“, sagt Schwarzenböck.

    Die Ulmer Wilhelmsburg ist für die Stadt ein Ort der Zukunft

    „Wir sehen die Wilhelmsburg als Ort für Zukunftsgestalten“, betont die Kulturabteilungsleiterin. Der Markenkern soll das Bühnenprogramm im Innenhof bleiben, mit Sportangeboten und Gastronomie im Biergarten. Im Flankenturm wollen die Organisatoren Freiräume für Kunst und Installationen nutzen, im Westflügel den Raum für Performance-Kunst ausweiten. Hinzu kommt ein neuer Anreiz: Die Organisatoren wollen für 2021 ein „Residency“-Projekt ausschreiben, mit gestalterischem Freiraum für einen Künstler oder eine Gruppe.

    Genügt das? In der Ausschusssitzung wird deutlich, dass sich manch ein Gemeinderat – darunter Ralf Milde (FDP) – größere Pläne für die Burg wünschen würde. Auch Sabine Schwarzenböck deutet an, dass sich die Stadt wohl um einen Ausbau des Konzepts „Stürmt die Burg“ bemühen müsste, um überregional, vielleicht sogar international von sich reden zu machen. „Wir haben Ziele und wir haben Visionen“, sagt Schwarzenböck. „Die Bühne wird uns im nächsten Jahr vielleicht zu klein werden.“ Dafür bräuchte das Burg-Programm aber eine passende, verbesserte Infrastruktur, um die Verkehrsmittel und Wege, die zur Wilhelmsburg führen. Auch für die Landesgartenschau 2030, bei der die Wilhelmsburg eine wichtige Rolle spielen soll, müsse die Stadt Lösungen finden, sagt Kulturbürgermeisterin Iris Mann.

    Das Zukunftsprogramm von "Stürmt die Burg" hängt von der Finanzlage ab

    Sabine Schwarzenböck bot den Ausschussmitgliedern an, die Zukunftsideen der Kulturabteilung demnächst einmal zu präsentieren. Dennoch gab es in der Sitzung einen klaren Tenor: Die Corona-Krise dauert an und große Zukunftspläne für die Burg scheinen zumindest in den nächsten zwei bis drei Jahren nicht erfüllbar.

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