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Ulm: Klinikhotel Recover: Klinikaufenthalte fast wie im Hotel

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Klinikhotel Recover: Klinikaufenthalte fast wie im Hotel

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    Komfortable und wohnliche Zimmer lassen keine Krankenhausatmosphäre aufkommen. In nur einem Jahr Bauzeit ist das Klinikhotel errichtet worden.
    Komfortable und wohnliche Zimmer lassen keine Krankenhausatmosphäre aufkommen. In nur einem Jahr Bauzeit ist das Klinikhotel errichtet worden.

    Dem zweckmäßigen und sterilen Charme eines herkömmlichen Krankenhauses haben die Planer des Klinikhotels Recover eine gastliche und angenehme Gestaltung gegenüber gestellt. Die Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm (RKU) setzen in dem Neubau auf eine Wohlfühlatmosphäre für die Patienten – und auf einen praktischen Effekt: Wer eine Operation hinter sich hat, kann direkt ins benachbarte Klinikhotel umziehen und dort mit der Reha beginnen. Am Samstag wurde

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    Das Vier-Sterne-Hotel mit insgesamt 51 Zimmern grenzt direkt an das bestehende Hauptgebäude an. Die Idee für das Bauvorhaben habe sich aus dem Klinikalltag ergeben, berichtete RKU-Geschäftsführer Matthias Gruber. Durch neue, schonende Operationsmethoden und eine gleichzeitig schnelle Mobilisation verkürze sich die Verweildauer von Patienten in der Orthopädischen Universitätsklinik am RKU. Dadurch könne schon früh mit der geeigneten Rehabilitation begonnen werden. „Diesen Patienten wollen wir im direkten Anschluss einen möglichst angenehmen und erholsamen Aufenthalt anbieten“, sagte Gruber.

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    Die Gäste werden am Eingang an einer Rezeption empfangen. In den Zimmern sorgen Möbel in Holzoptik oder gemütliche Sessel für eine angenehme Atmosphäre. Patienten, die es exklusiver mögen, finden in den sechs Deluxe-Zimmern in der obersten Etage sogar eine Küche, eine Kaffeemaschine und eine Minibar. Auch die übrigen 45 Zimmer sind komfortabel eingerichtet, alle sind barrierefrei geplant und auch mit dem Rollstuhl nutzbar.

    Für Patienten, die eine weite Anreise haben, gibt es ein zusätzliches Angebot: Ein Zustellbett für eine Begleitperson ist in allen 51 Zimmern ohne Weiteres möglich.

    Jede Ebene des Hauses ist einem Künstler oder einer Künstlerin gewidmet, die Werke sollen die Betrachter zum Innehalten einladen. Neben einer ansprechenden Kaffeelounge im Erdgeschoss des Klinikhotels gibt es dort auch einen teilbaren Multifunktionsraum, in dem unter anderem die morgendlichen Besprechungen des Ärztlichen Direktors mit seinem Rehabilitationsteam stattfinden. So sollen Akutklinik, medizinische Betreuung und Rehabilitation im Rahmen eines exzellenten Serviceangebotes stehen, erklärt Gruber. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Therapeuten, Pflegekräften und Hotelfachkräften soll das Haus zu einer außergewöhnlichen Einrichtung machen, von der die Patienten profitieren. Dr. Rainer Eckhardt, Ärztlicher Direktor des Zentrums für Integrierte Rehabilitation am RKU, betont, alles diene einer schnellen Regeneration.

    Entstanden ist das Klinikhotel in nur einem Jahr Bauzeit, finanziert wurde das Projekt aus Eigenmitteln der RKU. An den Kliniken sind etwa 800 Mitarbeiter beschäftigen, Träger sind zu je 50 Prozent das Universitätsklinikum Ulm und die Sana Kliniken AG mit Sitz in München. Diese Aufteilung könnte sich aber ändern – entsprechende Pläne des Uniklinikums wurden am Freitag bekannt (wir berichteten).

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    Die Patientenversorgung ändere sich dadurch nicht, betonte RKU-Geschäftsführer Gruber. Miteigentümer Sana müsse die Optionen sorgfältig prüfen. Professor Dr. Udo X. Kaisers, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Ulm, hatte am Freitag mitgeteilt, entweder Sana oder das Uniklinikum solle die Anteile zum 1. Januar 2021 abgeben. Trotz jahrelanger Bemühungen sei es nicht gelungen, eine gemeinsame Konzeption für die künftige Entwicklung der universitären Neuromedizin in Ulm zu erreichen. Eine Sprecherin bestätigte am Samstag, dass das Universitätsklinikum die gemeinsame Gesellschaft RKU zum 31. Dezember 2020 gekündigt hat. Gleichzeitig biete man an, die Anteile von Sana zu übernehmen. Die Mitarbeiter würden dann in den besseren Tarifvertrag der Universitätskliniken des Landes Baden-Württemberg übernommen. Über die Höhe des Kaufangebots machte die Sprecherin keine Angaben.

    „Es ist nicht akzeptabel, dass wir als 50-prozentiger Miteigentümer keinen entsprechenden Einfluss auf relevante Entscheidungen der Gesellschaft RKU haben, insbesondere, wenn sie das Zusammenwirken von RKU und Universitätsklinikum betreffen“, wird Kaisers in einer Mitteilung der Universitätskliniken zitiert. Auch eine Integration des RKU in die seit Jahren entwickelte Masterplanung von Universitätsklinikum und Universität Ulm sei nicht möglich gewesen.

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