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Ulm: Kaserne wird zum Flüchtlingsheim

Ulm

Kaserne wird zum Flüchtlingsheim

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    In der leer geräumten Kaserne auf dem Eselsberg sollen bis nächstes Jahr 158 Flüchtlinge untergebracht werden. Noch gehört das Grundstück aber dem Bund. Die Verhandlungen laufen.
    In der leer geräumten Kaserne auf dem Eselsberg sollen bis nächstes Jahr 158 Flüchtlinge untergebracht werden. Noch gehört das Grundstück aber dem Bund. Die Verhandlungen laufen. Foto: Alexander Kaya

    Die Zahl der Flüchtlinge steigt kontinuierlich an. 57 Asylbewerber wurden der Stadt Ulm allein im Juni zugewiesen. Insgesamt sind es jetzt 531 Flüchtlinge. Die Gemeinschaftsunterkunft an der Römerstraße ist längst voll belegt. Zwar musste die Stadt, anders als der Landkreis Neu-

    Kaserne auf dem Ulmer Eselsberg wird Asyl-Unterkunft

    Zwei Vorhaben sollen bis nächstes Jahr die Zahl der zur Verfügung stehenden Plätze deutlich erhöhen: der Umbau der Hindenburgkaserne und die Umgestaltung eines Bürogebäudes in der Weststadt. Beide sollen heute im Bauausschuss des Ulmer Gemeinderats auf den Weg gebracht werden. Die endgültige Entscheidung trifft der Gemeinderat.

    In der Kaserne am Mähringer Weg auf dem Eselsberg sind die letzten Soldaten längst ausgezogen. Das Lazarettregiment 41 wurde aufgelöst und ging in das Sanitätsregiment 3 in Dornstadt über. Damit wird ein neun Hektar großes Areal frei, das in einigen Jahren ein neues Wohngebiet werden soll. Das erste Haus soll nach derzeitigem Zeitplan 2019 gebaut werden.

    Insgesamt sollen etwa 900 Wohnungen für ungefähr 2000 Menschen auf dem Eselsberg entstehen. Noch gehört das Grundstück allerdings nicht der Stadt. Wie Pressesprecherin Marlies Gildehaus sagte, laufen die Verhandlungen mit der Immobiliengesellschaft des Bundes noch. Die Vertragsunterzeichnung ist aber nur noch eine Frage der Zeit.

    Nach den Sommerferien will die Stadt mit dem Umbau des Stabsgebäudes 3 der Hindenburgkaserne beginnen. Bis Frühjahr nächsten Jahres sollen die Räume bezugsfertig sein. 158 Flüchtlinge können dann dort unterkommen. Das dreistöckige Gebäude aus den 30er Jahren, das vor 20 Jahren umfassend saniert wurde, wird so umgebaut, dass 16 Wohngruppen für jeweils bis zu elf Personen Platz finden.

    Bürogebäude in Ulmer Weststadt soll 15 Personen aufnehmen

    Zeitgleich soll ein ehemaliges Bürogebäude aus den 70er Jahren in der Ulmer Weststadt umgebaut werden. Die Stadt hat das Haus an der Magirusstraße 17 gekauft. In den ersten drei Geschossen ist eine vorläufige Unterbringung von Flüchtlingen vorgesehen, in den drei Stockwerken darüber eine sogenannte Anschlussunterbringung. Es werden elf Wohngruppen für bis zu 15 Personen gebildet.

    Jede Wohngruppe besteht aus bis zu sechs Wohn- und Schlafräumen, einer Gemeinschaftsküche und Sanitäranlagen. Im Erdgeschoss werden Büro- und Hausmeisterräume eingerichtet. Die Kosten für den Umbau der beiden Gebäude belaufen sich auf insgesamt rund 6,5 Millionen Euro und liegen damit deutlich unter der ersten Kostenannahme.

    Bedarf an Unterkünften nun wohl zunächst gedeckt

    Mit diesen beiden Unterkünften kann die Stadt voraussichtlich den Bedarf bis nächstes Jahr decken. Denn die Prognose geht von etwa 730 Flüchtlingen im Januar 2016 aus. Da aber die mittel- bis langfristige Entwicklung nicht abzusehen ist, sind weitere zusätzliche Unterkünfte eingeplant. In Wiblingen etwa soll ein städtisches Grundstück bei den Eschwiesen für 2,75 Millionen Euro bebaut werden. Dort sollen dann auch barrierefreie Plätze für Flüchtlinge entstehen. In Böfingen schlägt die Verwaltung einen Neubau auf der freien Fläche westlich des Seniorenheims „Am Böfinger Weg“ vor. Kostenannahme: fast fünf Millionen Euro.

    Noch Anfangsstadium sind auch die Pläne für ein neues Gebäude auf dem Parkplatz des Westbads an der Moltkestraße. Ein Bebauungsplan dafür muss erst noch aufgestellt werden. In dem geplanten Gebäude in der Weststadt sollen bis zu 50 Flüchtlinge in der sogenannten Anschlussunterbringung wohnen können. Baubeginn könnte nächstes Jahr sein. Das Gebäude soll auch Platz für Büros bieten. Die Kosten sind noch unklar.

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