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Ulm: Junge Ulmer Bühne macht sich schick für die Spielzeit

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Junge Ulmer Bühne macht sich schick für die Spielzeit

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    Schminktipps aus dem Kriegsgebiet gibt Lissi (Sina Baajour) in dem Stück „Goldzombies“. Hier wird ein Video für die Produktion gedreht.
    Schminktipps aus dem Kriegsgebiet gibt Lissi (Sina Baajour) in dem Stück „Goldzombies“. Hier wird ein Video für die Produktion gedreht. Foto: Markus Hummel

    Schon beim Hinblättern der neuen Flyer und des neuen Spielzeithefts strahlt Sven Wisser, der Intendant der Jungen Ulmer Bühne (JUB). Grafikdesigner Chris Corrado hat dem Kinder- und Jugendtheater eine schicke neue Optik verpasst – inklusive neuem Logo. „Wir haben uns etabliert – und starten jetzt in die zweite Phase“, sagt Wisser selbstbewusst.

    Er darf es auch sein, denn die JUB hat für die neue Saison wieder einige attraktive Produktionen im Programm. Los geht es am Sonntag, 13. Oktober, mit der Premiere von „Goldzombies“ im Alten Theater. Das Jugendstück, das 2018 mit dem Förderpreis beim Jugendtheaterpreis Baden-Württemberg ausgezeichnet wurde, habe ihn auf eine besondere Weise erwischt, sagt Wisser, der auch Regie führt. Es handelt von der 16-jährigen Lissi (gespielt von Sina Baajour), die auf ihrem Youtube-Kanal Make-up-Tutorials veröffentlicht. Doch in ihrem Schminkkoffer befindet sich auch Ungewöhnliches wie Margarine, Asche und Muskatnuss. Lissi muss improvisieren, weil sie in einem Kriegsgebiet lebt und keinen Zugang zu normalen Kosmetikprodukten hat. „Goldzombies“ vertrete eine wichtige politische Position, findet der Intendant, weil es zeige, warum Menschen aus ihrer Heimat fliehen – und in Europa Schutz suchen.

    JUB : Das erwartet die Besucher in der neuen Spielzeit

    Anders als früher spielt die JUB ihre Produktionen in Blöcken, Vorstellungen von „Goldzombies“ gibt es bis Ende Oktober und dann wieder ab Januar. „Das zerreißt den Spielplan nicht so“, erklärt Wisser. Was natürlich bleibt, ist das Weihnachtsmärchen, dieses Jahr „Die große Wörterfabrik“ nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Agnès de Lestrade. Kein bekannter Name im Programm, aber ein Stück für Vor- und Grundschulkinder, das von der Macht der Worte und von der Ungerechtigkeit des Reichtums handelt. Es spielt in einem Land, in dem man jedes Wort, das man sagen will, erst kaufen und dann essen muss. Doch die guten Wörter sind teuer – zu teuer für Paul, der Marie so gerne seine Gefühle gestehen würde.

    Die dritte neue Produktion der Spielzeit ist „Rico, Oskar und Tieferschatten“ (Premiere 15. März 2020), ein Kinderkrimi über die Freundschaft zwischen einem hoch- und einem „tiefbegabten“ Jungen, die gemeinsam unschlagbar sind. Wieder aufgenommen werden in den kommenden Monaten „Faust“ (ab 27. November) und „Der Grüffelo“ (ab 29. Januar) im Alten Theater sowie „Hans im Glück“ (22. Juli 2020) und „Die Wanze“ (14. Juli 2020) in der Spielstätte Kuh16 am Kuhberg.

    Junge Ulmer Bühne: Es gab einige Veränderungen im Team

    In diesen Räumen residiert die Theaterpädagogik, die reichlich zu tun hat, wie Wisser berichtet. Speziell aus dem Schulbereich kämen so viele Anfragen, „dass wir Leuten absagen müssen“. Aber auch die Spielklubs seien gefragt – sowohl die für die ganz Kleinen als auch die für Jugendliche und Erwachsene. Aber die JUB möchte nicht nur Programm für junge Leute machen, sondern auch deren Kompetenz für sich nutzen. Seit Kurzem gibt es die „JUB-Company“, einen sechsköpfigen Jugendbeirat, der unter anderem auch bei Spielplan-Besprechungen dabei ist. „Es ist anstrengend, aber auch toll“, sagt Wisser, der begeistert ist, wie sehr sich die jungen Leute einbringen.

    Im Team des Theaters gibt es einige Veränderungen: Dramaturg und Regisseur Ralf Reiner Reimann ist bei der JUB in den Ruhestand gegangen, seine Aufgaben übernimmt jetzt Marek S. Bednarsky. Ebenfalls neu dabei sind die Tanz- und Theaterpädagogin Martina Milhalovic und technischer Leiter Oliver Glinka.

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