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Ulm: Iris Mann bleibt Kulturbürgermeisterin in Ulm: Berblingers Träume sind ihr Antrieb

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Iris Mann bleibt Kulturbürgermeisterin in Ulm: Berblingers Träume sind ihr Antrieb

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    Der Berlingerturm ist dem Flugapparat nachempfunden, mit dem der Schneider von Ulm die Donau überqueren wollte.
    Der Berlingerturm ist dem Flugapparat nachempfunden, mit dem der Schneider von Ulm die Donau überqueren wollte. Foto: Alexander Kaya

    Vielleicht war es so etwas wie ein weiterer Beweis für die Ulmer Verlässlichkeit. Eigentlich hätten der Berblingerturm und die Feiern zum Berblinger-Jubiläum am 250. Geburtstag des Schneiders von Ulm eröffnet werden sollen. Aber weil für jenen Tag, den 24. Juni, eine Gemeinderatssitzung anberaumt war, verschob die Stadt das Fest.

    Der Ulmer Gemeinderat hat entschieden: Iris Mann bleibt für weitere acht Jahre Kultur- und Sozialbürgermeisterin. Oberbürgermeister Gunter Czisch gratuliert.
    Der Ulmer Gemeinderat hat entschieden: Iris Mann bleibt für weitere acht Jahre Kultur- und Sozialbürgermeisterin. Oberbürgermeister Gunter Czisch gratuliert. Foto: Sebastian Mayr

    Die Erinnerung an Berblinger, den verspotteten Luftfahrtpionier, wird die Ulmer Kultur in den kommenden Monaten prägen. Iris Mann soll der Kulturpolitik der Stadt für die kommenden acht Jahre ihren Stempel aufdrücken. Die Kultur- und Sozialbürgermeisterin ist an Berblingers 250. Geburtstag in ihrem Amt bestätigt worden. Nach Informationen unserer Redaktion erhielt sie in der geheimen Abstimmung alle Stimmen. In der öffentlichen Sitzung gab es ein starkes Lob von FWG-Fraktionschef Reinhold Eichhorn, der insbesondere Manns Krisenmanagement während der Flüchtlingswelle 2015/2016 sowie der Corona-Pandemie hervorhob.

    Iris Mann bleibt Kultur- und Sozialbürgermeisterin in Ulm

    Zur Sitzung in der Donauhalle kamen mit Theater-Intendant Kay Metzger, Stadtarchiv-Leiter Michael Wettengel und Stadtbibliotheksdirektor Martin Szlatki auch die Chefs wichtiger städtischer Kultureinrichtungen. Sie hörten eine Art Kurzbilanz im Schnelldurchlauf, mit der sich Iris Mann um eine weitere Amtszeit bewarb.

    1700 Mitarbeiter hat die 52-Jährige in den Fachbereichen Kultur sowie Bildung und Soziales unter sich, ein Finanzvolumen von 185 Millionen Euro steht ihr zur Verfügung. Und wenn die Stadt in den kommenden Jahren plangemäß viele Millionen in Sanierungsprojekte steckt, werden viele Schulen profitieren: Manns Zuständigkeitsbereich. „Das ist schon vergleichbar mit einem ordentlichen mittelständischen Unternehmen“, sagte die Bürgermeisterin.

    Acht Jahre, acht exemplarische Themen: „Mir war die Freikulturszene wichtig“, sagte Mann und hob als Beispiele das Tanzfestival Ulm moves, das Kulturzentrum Gleis 44 und das integrative Heyoka-Theater hervor. Als zweiten Punkt nannte Mann die Organisation der Kultur: einen Generationenwechsel beim Personal, aber auch die Errichtung des städtischen Kunstdepots. Als dritten Punkt führte Mann neue Themen auf der kulturpolitischen Agenda an, die in den vergangenen acht Jahren gesetzt wurden. Da ist die Etablierung der Wilhelmsburg als kultureller Ort, das Unesco-Welterbe, da sind Einstein und Berblinger. Und zuletzt, als vierter Themenblock aus der Kultur: übergreifende Themen wie Kulturentwicklung, Kulturmarketing und Kulturvermittlung.

    Ulm: Bürgermeisterin zieht Bilanz für die Bereiche Kultur und Soziales

    Die übrigen exemplarischen Themen, die Mann aufzählte, stammen aus dem Bereich Bildung und Soziales: Die Entwicklung der Ziele Chancengleichheit, Teilhabe und Vereinbarkeit von Beruf und Familie; die Sozialraumentwicklung samt der Stationierung von Ansprechpartnern in den Stadtteilen; der qualitative und der quantitative Ausbau der Kinderbetreuung.

    Ihren Antrieb verglich Mann mit der Motivation Berblingers: „Er war ein umtriebiger Zeitgenosse mit Ideen und dem starken Antrieb, Dinge zu verändern und verbessern.“ Sie selbst wolle erreichen, dass alle Menschen in Ulm ihr Leben nach ihren eigenen Vorstellungen in Toleranz und mit Respekt voreinander gestalten können. Als künftige Schwerpunkte zählte sie ein gutes Bildungsniveau für alle, das Erreichen möglichst aller gesellschaftlicher Gruppen, eine gestärkte Kulturlandschaft mit Identifikationskraft für die Ulmer und eine aktive Gestaltung des technologischen Wandels auf. Gerade die Kultur, sagte Mann, könne einen Gegenpol zu populistischen Tendenzen liefen: „Weil sie Dinge aus ungewöhnlichen Tendenzen betrachtet, weil sie Dinge gegen den Strich bürstet.“

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