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Ulm: Fridays for Future: Mehr als 2000 Menschen gehen vor der Wahl für das Klima auf die Straße

Ulm

Fridays for Future: Mehr als 2000 Menschen gehen vor der Wahl für das Klima auf die Straße

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    Mehr als 2000 Menschen haben auf dem Münsterplatz demonstriert und sind dann mit Fridays for Future durch Ulm und Neu-Ulm gezogen.
    Mehr als 2000 Menschen haben auf dem Münsterplatz demonstriert und sind dann mit Fridays for Future durch Ulm und Neu-Ulm gezogen. Foto: Alexander Kaya

    In rund 450 deutschen Städten sind am Freitag viele Tausend Menschen auf die Straße gegangen, um auf die Erderwärmung aufmerksam zu machen und wirksamere Maßnahmen dagegen einzufordern. Fridays for Future hatte dazu aufgerufen. In Ulm waren es mehr als 2000 Demonstrantinnen und Demonstranten, und keineswegs nur Jugendliche. Frauen und Männer aller Altersgruppen versammelten sich um 15 Uhr auf dem Münsterplatz und zogen dann durch

    Die Wahl am Sonntag sei die wichtigste überhaupt, sagte die 16 Jahre alte Lena von Fridays for Future Ulm/Neu-Ulm als Rednerin bei der Auftaktkundgebung. "Geht wählen. Setzt euch für diese und die kommenden Generationen ein", forderte sie das Publikum auf. Sie selbst dürfe ihre Stimme noch nicht abgeben. Doch die Älteren hätten nun die Gelegenheit zu zeigen, dass sie Klimagerechtigkeit, die Angst vor der Klimakrise und die Anliegen der jüngeren Menschen ernst nähmen. "Wir alle haben ein Recht auf Klimaschutz und wir alle haben ein Recht auf Zukunft", rief sie und kündigte unter großem Beifall an: "Wir streiken bis ihr handelt."

    Mehr als 2000 demonstrieren in Ulm und Neu-Ulm für Klimaschutz

    Auch die zweite Rednerin des Nachmittags, Linn, darf am Sonntag nicht wählen. Auch sie forderte mit Nachdruck, alle sollten den Klimaschutz zur Grundlage ihrer Entscheidung machen. Eine Wahlempfehlung für die Grünen war das aber ausdrücklich nicht: "Keine Partei hat einen Plan für das 1,5-Grad-Ziel – und das macht mir Angst", sagte Linn.

    Das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten ist eine zentrale Forderung von Fridays for Future – also das Ziel, den menschengemachten globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen. Um das zu schaffen, seien nur noch neun Jahre Zeit, sagte Aktivistin Lena als erste Rednerin. Linn nach ihr wurde noch deutlicher. Sie stellte infrage, was ihre Generation noch erleben dürfe und worunter sie leiden müssen werde: "Werde ich mit 40 noch ans Mittelmeer zum Baden fahren können?" Fragen wie diese, Fragen nach den Folgen von Überschwemmungen oder massiver Trockenheit in Deutschland seien dabei noch die Probleme der Privilegierten. Im globalen Süden gehe es angesichts der Klimaveränderungen für viele Menschen schon jetzt um das pure Überleben.

    Kundgebung am Münsterplatz, Umzug an den Rathäusern vorbei

    Zwischen den beiden Reden sprach eine Aktivistin der Initiative "German Zero". Die Gruppe sammelt in Ulm und Neu-Ulm Unterschriften für ein Klimabegehen. Darin wird gefordert, dass die beiden Städte bis 2030 klimaneutral werden. Die Aktivistin warb um Unterstützung für dieses Ziel. Aus den Lautsprechern lief Musik, nach den Reden machten sich die Demonstrantinnen und Demonstranten über die Neue Mitte und die Herdbrücke auf den Weg nach Neu-Ulm und danach zurück nach Ulm. So viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie an diesem Freitag haben sich seit Längerem nicht mehr an den Kundgebungen, Umzügen und Aktionen von Fridays for Future Ulm/Neu-Ulm beteiligt.

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