„Foto, Madame!“ – wenn die Bewohner der Sahara sie rufen, ist Désirée von Trotha bereit. Sie greift zur Kamera. Ein Klick, ein Bild, meist nur ein einziges, das muss genügen. „Sie kommen auf mich zu“, erzählt sie. „Und dann habe ich genau zwei Sekunden Zeit.“ Hier in einer der gigantischsten Sandwüsten der Welt, als Grenzgängerin zwischen Mauretanien, Mali, Niger, Tschad, hat sie unter Nomaden Vertraute gefunden. „Monsieur Rhissa“ scheint gerne in die Linse der Madame Trotha zu blicken, in seiner turbanumhüllten Eleganz, im schönsten Gewand. Eine Charakterstudie über Stolz, quadratisch in Scharz-Weiß. Und ein paar Meter weiter hängt ein Bild, das die Natur zeigt, die solche Persönlichkeiten schleift und prägt: Wellen von Sand in Pastelltönen, Dünen wie aus gelbem Baiser, unter hellblauem Himmel. Bilderbuchreif. Aber in diesen Fotos steckt auch so viel mehr als das nächste Postkartenmotiv – Schönheit ohne Beschönigung, aus der Härte und Hitze einer Wüste. Solche Fotografien von Désirée von Trotha sind jetzt bis zum 19. September im Ulmer Stadthaus zu sehen.
Ulm