Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten

Ulm: Frau aus Ulm gestorben: Welche Rolle spielt Corona-Impfung mit AstraZeneca?

Ulm

Frau aus Ulm gestorben: Welche Rolle spielt Corona-Impfung mit AstraZeneca?

    • |
    Impfungen mit dem Impfstoff von Astra Zeneca sind bis auf Weiteres ausgesetzt.
    Impfungen mit dem Impfstoff von Astra Zeneca sind bis auf Weiteres ausgesetzt. Foto: Julian Stratenschulte / dpa (Symbolbild)

    Sieben Fälle schwerwiegender Thrombosen bei 1,6 Millionen Impfungen in Deutschland, drei Menschen starben: Das Paul-Ehrlich-Institut hat auf Grundlage dieser Zahlen empfohlen, Impfungen mit dem Vakzin von AstraZeneca bis auf Weiteres in der gesamten Bundesrepublik auszusetzen. Jetzt sollen diese Fälle genauer unter die Lupe genommen werden. Geklärt werden soll: Welche Rolle spielt der Impfstoff? Untersucht wird auch der Tod einer Frau aus dem Raum Ulm. Doch hier sind noch viele Fragen offen.

    Die 48-Jährige starb am Montag vergangener Woche. Wenige Tage zuvor wurde sie im Ulmer Impfzentrum in der Friedrichsau mit dem Vakzin von AstraZeneca geimpft. Das bestätigte ein Sprecher des Ulmer Gesundheitsamtes auf Nachfrage. Inwiefern aber ihr Tod im Zusammenhang mit der Impfung stehen könnte, ist vollkommen unklar.

    Zusammenhang mit Corona-Impfung? Trauer um verstorbene Frau aus Ulm

    An ihrer Arbeitsstelle herrscht derweil große Trauer. Ihr Chef will zu den Umständen keine Angaben machen. Er sagt im Gespräch mit unserer Redaktion nur: "Auch ich wurde mit AstraZeneca geimpft. Und ich bin froh drum."

    Aufgrund der zeitlichen Nähe zur Impfung sei der Fall gemeldet worden, erklärt der Sprecher des für das Impfzentrum zuständigen Ulmer Gesundheitsamtes. Benachrichtigt wurden das Regierungspräsidium (RP) Tübingen und das Bundesinstitut für Impfstoffe, das Paul-Ehrlich-Institut mit Sitz im hessischen Langen.

    Ein Sprecher des RP sagte auf Nachfrage unserer Redaktion, dass er zum Fall selber keine Angaben machen könne. Man sei lediglich in Kenntnis gesetzt worden und würde nur dann aktiv werden, wenn die Komplikationen in Zusammenhang mit einem im eigenen Zuständigkeitsbereich hergestellten Impfstoff auftreten würden. So zum Beispiel, wenn es mit dem Impfstoff des Herstellers Curevac mit Sitz in Tübingen zu Problemen kommen sollte.

    AstraZeneca-Impfung: Behörden bleiben Einordnung des Sachverhalts schuldig

    Auch vom Paul-Ehrlich-Institut war am Montag und am Dienstag keine Rückmeldung zum Ulmer Todesfall zu bekommen. Telefonisch ist bei der Pressestelle nur ein Anrufbeantworter zu erreichen - aufgrund der vielen Anfragen, heißt es. Doch auch schriftliche Anfragen blieben unbeantwortet. Somit bleibt von behördlicher Seite eine wichtige Einordnung des Sachverhalts schuldig, was angesichts der Dringlichkeit in Zeiten einer Pandemie durchaus Fragen zur Kommunikationsstrategie der Behörden aufwirft.

    Unklar bleibt, ob der Ulmer Fall einer der drei bundesweit vom Paul-Ehrlich-Institut gemeldeten Todesfälle ist. Wie das Institut auf seiner Internetseite schreibt, handelt es sich bei den sieben Thrombose-Fällen um sechs Frauen und ein Mann im Alter von etwa 20 bis 50 Jahren (Stand 15.03.2021). Aufgetreten seien die sehr seltenen Hirnvenenthrombosen in Verbindung mit einem Mangel an Blutplättchen und Blutungen im Zeitraum von vier bis 16 Tagen nach Impfung mit dem Corona-Impfstoff AstraZeneca. Ob aber ein kausaler Zusammenhang zwischen der Impfung und der Erkrankung besteht, werde aktuell untersucht.
     

    Lesen Sie dazu auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden