Die Ulmer Ausstellungs GmbH (UAG) ist insolvent. Das Unternehmen veranstaltete zuletzt die Messe Leben, Wohnen, Freizeit (LWF) im April, die Jagd- und Fischereimesse im September und die Herbstmesse mit den Themenbereichen Bauen und Energie sowie Haustiere im November. Insolvenzverwalter ist der Rechtsanwalt Oliver Bauer, Partner bei der auf Insolvenzen spezialisierten Kanzlei Eisenbeis, die einen Sitz in der Ulmer Olgastraße hat. Er steht nach Angaben der Kanzlei in enger Abstimmung mit der Stadt und den Eheleuten Kinold, die Geschäftsführer der UAG sind.
Die UAG ist nach Kanzleiangaben überschuldet, im Juli hat die Ulm Messe, eine städtische Gesellschaft, den auslaufenden Vertrag mit dem Unternehmen nicht verlängert. Die UAG habe daher keine Geschäftsgrundlage mehr, heißt es bei Eisenbeis. Einen Grund habe die
Ulm Messe: UAG veranstaltet Ausstellungen an der Böfinger Straße
Die Jagd- und Fischereimesse soll Bauer zufolge wie geplant von 20. bis 22. September auf dem Messegelände in der Friedrichsau stattfinden. Man habe sich darauf konzentriert, diese Messe zu retten. Einerseits, weil schon viele Aussteller zugesagt hätten, andererseits, um einen Schaden von der Stadt abzuwenden. Die Ulm Messe sei bei der Miete fast auf Null gegangen, das Unternehmerehepaar Kinold stelle Mitarbeiter seiner anderen Firma unentgeltlich ab und die Insolvenzgesellschaft gehe ins Risiko. Ob die Herbstmesse ebenfalls stattfinde, sei dagegen noch völlig offen. Dafür gebe es bislang weniger Buchungen. Die LWF 2020 werde sehr sicher ausfallen.
Vor rund drei Jahren hatte das Unternehmerehepaar Peter und Birgit Kinold die UAG übernommen. Die Eheleute besitzen eine weitere Messegesellschaft mit Sitz in Lindau. Die UAG hatte zwar Anlaufschwierigkeiten, erzielte aber mit der LWF relativ gute Erfolge. Auch die Abreden mit der Stadt sind der Kanzlei Eisenbeis immer eingehalten worden.
Die Besucherzahlen bei den Messen waren zuletzt immer weiter zurückgegangen, die LWF dauerte in diesem Jahr erstmals fünf statt wie früher neun Tage. 56 000 Besucher kamen, was UAG-Geschäftsführer Peter Kinold als ein „enorm starkes Ergebnis“ bezeichnete Bei früheren Messen waren teilweise mehr als 100 000 Menschen gekommen.
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