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Ulm: Einbrecher töten Mann: Polizei nimmt Ehepaar fest

Ulm

Einbrecher töten Mann: Polizei nimmt Ehepaar fest

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    Bei einem Einbruch in Ulm ist am 6. Januar ein Mann schwer verletzt worden und an den Folgen gestorben.
    Bei einem Einbruch in Ulm ist am 6. Januar ein Mann schwer verletzt worden und an den Folgen gestorben. Foto: Alexander Kaya (Symbolfoto)

    Der mutmaßliche Raubmord vom Ulmer Eselsberg steht vor der Aufklärung. Wie die Polizei am Mittwochmorgen bekannt gab, ist ein verdächtiges Ehepaar verhaftet worden: ein 39 Jahre alter Georgier und seine 46-jährige russischstämmige Ehefrau.

    Einbrecher töten Mann - Verdächtige war mehrmals in der Wohnung

    Zwischen ihr und dem Opfer des Verbrechens gibt es offenbar eine Verbindung. „Die Frau hat sich in der zurückliegenden Zeit mehrmals berechtigterweise in der Wohnung aufgehalten“, sagt Michael Bischofberger, der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Warum die 46-jährige Verdächtige dort war, verriet er nicht.

    Nach Informationen unserer Redaktion hat die 91 Jahre alte Frau, die gemeinsam mit ihrem Sohn in der Wohnung lebte, regelmäßig Besuche von Pflegediensten erhalten. Ob diese Besuche in Zusammenhang mit dem Verbrechen stehen, wollte Bischofberger nicht kommentieren. Die Angaben könne man erst zu einem späteren Zeitpunkt konkretisieren.

    Die Spuren, die zu dem 39 Jahre alten Verdächtigen führen, hat die Polizei am Tatort in der Wohnung gefunden. Ermittler verhörten den Mann, der nach Angaben von Polizeisprecher Wolfgang Jürgens wegen ähnlicher Delikte bekannt ist. Der Mann verstrickte sich bei seinen Aussagen in Widersprüche. Am Mittwoch vergangener Woche wurde er festgenommen.

    Diesen Erfolg hielten die Ermittler zunächst geheim. „Es liegt auch uns daran, die Bevölkerung in solchen Fällen möglichst schnell zu informieren“, sagt Polizeisprecher Jürgens. Schließlich entstünden bei den Bürgern Ängste. Doch die Polizei habe die Ermittlungen nicht gefährden wollen. „Wir konnten es nicht vorher veröffentlichen“, betont Jürgens.

    Am Dienstag nahm die Polizei eine weitere Verdächtige fest: die 46 Jahre alte Ehefrau des 39-Jährigen. Der Verdacht sei im Zug der Ermittlungen entstanden, sagt Jürgens. Nähere Angaben wollte der Polizeisprecher nicht machen. Er hob die akribische Arbeit seiner Kollegen hervor. Die Kriminaltechnik des Ulmer Präsidiums gilt als ausgezeichnet. Sie hat dafür eine Zertifizierung erhalten, über die in Baden-Württemberg sonst nur das Landeskriminalamt und das Mannheimer Präsidium verfügen.

    Einbruch am Ulmer Eselsberg: So gingen die Einbrecher vor

    Die beiden Verdächtigen sollen in den frühen Morgenstunden des Dreikönigstags über die Garage in die Wohnung gelangt sein, die Teil einer Wohnanlage auf dem Ulmer Eselsberg ist. Sie brachen eine stählerne Brandschutztür auf, die aus der Garage in die Wohnung führt. Nach Angaben der Polizei wachten die beiden Bewohner, Mutter und Sohn, während des Einbruchs auf.

    Die Einbrecher sollen den 59-jährigen Sohn niedergeschlagen, gefesselt und schwer verletzt haben. Dem vorläufigen Ergebnis der Obduktion zufolge starb der Mann noch am gleichen Tag in einem Krankenhaus an den Folgen der schweren Kopfverletzungen des Angriffs.

    Inzwischen sind beide Verdächtigen dem Haftrichter vorgeführt worden. Dieser ist den Anträgen der Staatsanwaltschaft gefolgt und hat Haftbefehle erlassen. Dass die Staatsanwaltschaft den beiden Verdächtigen Raubmord vorwirft, erklärt Bischofberger so: Es habe dem Ehepaar klar sein müssen, dass sie die Bewohner antreffen und aufwecken würden.

    Deshalb gehe man von einem Raub und nicht von einem Diebstahl aus. Wann die Absicht entstanden sei, den 59 Jahre alten Bewohner zu töten, müsse noch geklärt werden. Genauso wie die Frage, wer das Opfer tödlich verletzt hat. „Es ist unsere Aufgabe zu klären, wer was gemacht hat“, sagt Bischofberger. Rechtlich sei diese Frage nicht ganz unproblematisch.

    Die Polizei ermittelt weiter – auch weil der Schmuck, der aus der Wohnung gestohlen wurde, noch nicht wieder aufgetaucht ist. Die Beamten gehen auch der Frage nach, ob es noch weitere Personen an dem Verbrechen beteiligt waren.

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