Er im Porsche Macan, sie im Panamera: Mit bis zu 200 Sachen hat sich ein Ehepaar in Ulm, wie berichtet, ein Autorennen von Ulm bis Grimmelfingen geliefert. Die Polizei spricht von einem "völlig verantwortungslosen" Verhalten des 23-Jährigen und seiner 24 Jahre alten Frau. Sie seien zudem "gänzlich ungeeignet", einen Führerschein zu besitzen. Harte Worte. Doch welche Strafe erwartet das Ehepaar jetzt? Und wer macht so etwas?
Den Führerschein haben die Beamten am frühen Sonntagabend gleich einbehalten, als die beiden Raser von der Polizei kontrolliert wurden. Gegen 17.35 Uhr fielen der 23-Jährige und seine 24-jährige Ehefrau einer Zivilstreife am Ehinger Tor auf. Dort lieferten sich die beiden in ihren Porsche ein Rennen. Vom Ehinger Tor kommend ging es über die Zinglerstraße auf die B311.
Ehepaar rast in zwei Porsche auf der B311 von Ulm Richtung Grimmelfingen
Wild sollen sie laut Polizei dabei die Spuren gekreuzt und sich gegenseitig überholt haben. Innerorts rasten sie bereits mit 100 Stundenkilometern, auf der B311 in Richtung Grimmelfingen sollen dann sogar Geschwindigkeiten von 160 bis 200 km/h gewesen sein. Dabei sind dort maximal 60 bis 80 km/h erlaubt.
Doch damit noch nicht genug. Das junge Ehepaar gefährdete laut Polizei auch andere Verkehrsteilnehmer. Ein entgegenkommender Autofahrer musste eine Vollbremsung einleiten, um einen Zusammenstoß zu verhindern. Andere Autofahrer mussten nach rechts ausweichen.
Ehepaar stammt laut Polizei aus dem Raum Göppingen
Warum das junge Ehepaar, das nach Polizeiangaben aus dem Raum Göppingen stammt, sich ein offensichtlich derart gefährliches Rennen geliefert, ist unklar. "Die Ermittlungen hierzu laufen noch", sagt Joachim Schulz, Sprecher des Polizeipräsidiums Ulm, im Gespräch mit unserer Redaktion. Bei der Kontrolle am Sonntag hätten die Beamten außer lapidaren Vorwänden und wenig Einsicht nichts zu hören bekommen.
Ermittelt wird nach Paragraph 315d wegen des Vorwurfs eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens. Welche genaue Strafe die beiden Raser erwartet, konnte der Polizeisprecher nicht sagen. "Weil es sich um eine Straftat und keine Ordnungswidrigkeit handelt, muss das die Justiz klären", sagt Schulz. Dazu gehöre auch, wie lange das Ehepaar seinen Führerschein los ist.
Strafe für Autorennen: Strafrahmen sieht auch Haftstrafe von bis zu zwei Jahren vor
Laut Strafgesetzbuch sieht der Strafrahmen eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe vor. Bei der Beurteilung könnte auch eine Rolle spielen, ob sich das Paar bislang schon etwas zuschulden kommen hat lassen. Doch dazu machte die Polizei auf Nachfrage aus Datenschutzgründen keine Angaben. Offen ließ der Behördensprecher auch, ob es sich bei den beiden um Mitglieder der sogenannten Poser- und/oder Tuning-Szene handelt, die derzeit in Ulm immer wieder Aufsehen erregt.
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