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Ulm: Die Sedelhöfe in Ulm sind fast fertig: Zalando ist auf und der Brunnen auf dem Einstein-Platz sprudelt schon

Ulm

Die Sedelhöfe in Ulm sind fast fertig: Zalando ist auf und der Brunnen auf dem Einstein-Platz sprudelt schon

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    Das Wasserspiel auf dem Albert-Einstein-Platz inmitten der Sedelhöfe. Zur Probe lief am Mittwoch nur eine Düse, die das Wasser fünf Meter in die Höhe schießt. Weitere Düsen sind vorhanden, die verschiedene Effekte erzeugen können.
    Das Wasserspiel auf dem Albert-Einstein-Platz inmitten der Sedelhöfe. Zur Probe lief am Mittwoch nur eine Düse, die das Wasser fünf Meter in die Höhe schießt. Weitere Düsen sind vorhanden, die verschiedene Effekte erzeugen können.

    Die Warteschlange vor Zalando zieht sich bis in die Bahnhofstraße: Das Interesse an der ersten Eröffnung in den neuen Sedelhöfen übersteigt die Corona-Kapazitäten: Nur 150 Menschen dürfen sich aus Virus-Gründen gleichzeitig im 1600 Quadratmeter großen Geschäft befinden. Einer davon ist Ulms OB Gunter Czisch, der sich über die Neugierde freut: „Das ist einer der Frequenzbringer, den die Stadt braucht.“

    Die erste Eröffnung in den Sedelhöfen sei ein Aufbruchsignal in einer schwierigen Zeit. Noch steht Zalando im 230 Millionen Euro verschlingenden Einkaufsquartier allein auf weiter Flur, kein anderes Geschäft hat geöffnet.

    Sedelhöfe in Ulm legen jetzt los: Zalando eröffnet

    In vier Wochen erst, am 16. Juli, macht der Rest seine Türen auf: Snipes, Mizu Spa, Edeka, dm, Five Guys, Backfactory, Bäckerei Wohlgemuth, Mc Donalds sowie die Einstein-Apotheke. Wohl Ende des Jahres folgt das Hotel der Kette „Me and All“ in direkter Nachbarschaft am Bahnhofsplatz 7, das weitere 40 Millionen Euro kostet.

    Mit den Umrissen des Münsters im Hintergrund: Dorothee Schönfeld, Geschäftsführerin der Zalando Outlets.
    Mit den Umrissen des Münsters im Hintergrund: Dorothee Schönfeld, Geschäftsführerin der Zalando Outlets.

    Dabei sieht es in großen Teilen so aus, als könnte es gleich losgehen: Die fünf Meter hohe Wasserfontäne sprudelt bereits auf dem neuen Albert-Einstein-Platz, beim Burger-Brater „Five Guys“ stehen schon sämtliche Tische und die Speisekarte hängt über den Kassen. Auch ein Stockwerk tiefer ergibt sich ein ziemlich fertiges Bild: Die Passage, die den Ulmer Hauptbahnhof mit der Fußgängerzone verbindet, ist hell beleuchtet. An den verglasten Wänden leuchten Formeln wie die Relativitätstheorie des gebürtigen Ulmers Albert Einstein.

    Die neue Passage, die den Ulmer Hauptbahnhof und die dortige Tiefgarage mit den Sedelhöfen verbindet.
    Die neue Passage, die den Ulmer Hauptbahnhof und die dortige Tiefgarage mit den Sedelhöfen verbindet.

    Komplett fertig eingerichtet ist bereits der Drogeriemarkt dm. Die Waren werden unter Planen vor Staub geschützt. Auf der Zielgeraden befindet sich auch der neue Edeka-Supermarkt von Ralf Dörflinger. Die Säulen im 2100-Quadratmeter-Laden zieren Ulmer Symbole wie der Metzgerturm, der Ulmer Spatz oder das Münster. In den Regalen scheint schon ein Großteil der 22.000 verschiedenen Artikel seinen Platz gefunden zu haben.

    Ralf Dörflinger im fast fertigen neuen Edeka.
    Ralf Dörflinger im fast fertigen neuen Edeka.

    Auch wenn sich Lothar Schubert, der geschäftsführende Gesellschafter des Projektentwicklers DC Development die Eröffnung dieses ehrgeizigen Leuchtturmprojekts etwas anders vorgestellt hat, habe er keine Sorgenfalten auf der Stirn. Zwar seien erst 60 Prozent der 18.000 Quadratmeter Handelsflächen vermietet – geplant waren zu diesem Zeitpunkt 80 Prozent – doch Schubert ist sich sicher, dass sich das nach der Corona-Krise schnell ändern werde. Konzept, Lage und Wirtschaftskraft der Region seien einfach zu gut. Es gehe nicht darum ob vermietet werde, sondern an wen zu welchen Mietpreisen.

    Ein Mieter schafft 100 neue Arbeitsplätze in den Ulmer Sedelhöfen

    Für eine ungeplante Erfolgsmeldung sorgt OB Gunter Czisch, der verrät, dass ein bundesweit tätiger Pflegedienstbetreiber im großen Stil Büros in den Sedelhöfen gemietet habe und so für 100 neue Jobs sorge. Den Namen dürfe er noch nicht verraten. Doch er habe mit dem Chef gesprochen, der verraten habe warum die Wahl auf Ulm gefallen sei: Viele Fachkräfte und durch Stuttgart 21 in Kürze eine überragende Verkehrsanbindung. Von den 8000 Quadratmetern Büro- und Praxenflächen sind, so Schubert, 3000 vermietet. Auch das sei zu diesem Zeitpunkt ein guter Wert. Zuversichtlich ist der Norddeutsche auch, was die Vermarktung der 112 Wohnungen angeht. Dafür gebe es 200 Interessenten, bis Herbst seien wohl alle vermietet.

    Lothar Schubert und OB Czisch (rechts) auf dem Albert-Einstein-Platz.
    Lothar Schubert und OB Czisch (rechts) auf dem Albert-Einstein-Platz.

    Schubert fühle sein Konzept trotz der Rückschläge der Corona-Krise bestätigt. Es sei richtig gewesen auf eine ausgewogene Mischung aus Büros, Praxen, Wohnungen, Gastronomie und Geschäften zu setzen. „Das alles macht Innenstadt aus.“

    Als OB Czisch bei seinem Rundgang von der neuen Unterführung die – noch abgeschaltete – Rolltreppe hochläuft und dann auf dem Albert-Einstein-Platz steht, zeigt er sich zufrieden mit Ulms neuem Eingang: „Das mach Lust auf Stadt.“ Aber letztlich seien Gebäude nur leblose Hüllen. Doch diese seien geeignet, den Bürgern der Region einen Mehrwert zu bringen. Nach dem Ärger mit dem abgesprungenen ersten Investor MAB, habe es sich gelohnt für die Vision eines „neuen Stücks Stadt“ zu kämpfen. Zum Glück seien die Sedelhöfe – wie bis zum Ausstieg der niederländischen Rabo Gruppe im Jahr 2013 geplant – kein abschließbares Einkaufszentrum geworden.

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