Es dampft und zischt, wenn Margit Hübler an die Arbeit geht. Die Frau mit den kurzen blonden Haaren, der eleganten Kleidung und dem dezenten Schmuck sitzt auf der länglichen Holzbank. Rund zehn Quadratmeter umfasst ihr Arbeitsplatz. Auf dem langen fleckigen Tisch steht eine Holzform. Darauf ist ein feuchter Filzstumpen gelegt. Die Ulmerin befestigt die Textilie mit einem großen Ring. Nimmt ein Bügeleisen zur Hand und streift damit über den Filz. „So wird die Krempe geformt“, erklärt die 65-Jährige. Und sie muss es wissen: Hübler ist nicht nur Inhaberin eines Hutladens in den Söflinger Klosterhöfen – sondern auch Modistin. Und zwar die letzte, die es in Ulm gibt.
Ulm