Der 1750 in Ulm geborene Dichter Johann Martin Miller war einer von wenigen Schwaben, deren Namen man auch andernorts im deutschen Sprachraum kannte – zumindest für einige wenige Jahrzehnte im 18. Jahrhundert. Denn bereits in der 1783 erschienenen Ausgabe seiner gesammelten Gedichte spekuliert der Ulmer: „Sollt’ ich je wieder dichten, dann wärens hauptsächlich geistliche Lieder und Lieder für den Landmann.“ Eine hypothetische Aussage: Der erst 33-jährige, später lange Jahre Prediger am Münster, schrieb zu diesem Zeitpunkt schon länger keine Gedichte mehr. Isoliert in der schwäbischen Provinz, schwelgte Miller stattdessen immer wieder in der „Rückerinnerung“ an Göttingen und die dort verlebten, „glücklichen“ Jahre.
Ulm