Es war an einem Samstagnachmittag im März vergangenen Jahres. Shneur Trebnik, mit der Kippa auf dem Kopf als Jude zu erkennen, schlenderte die Platzgasse entlang, als er plötzlich und in barschem Ton angesprochen wurde. „Wieso läuft ein Rabbiner auf deutschen Straßen herum“, habe der Mann um die 60 zu ihm gesagt. Trebnik, in Begleitung einer nicht-jüdischen Frau habe gleich gemerkt, dass dies kein Moment ist, um zu diskutieren. „Ich war schockiert“, sagt der Ulmer Rabbi. Und ist schweigend weiter gelaufen.
Ulm