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Ulm: Debatte um Mohr der Münsterkrippe: Bischof stärkt Ulm den Rücken

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Debatte um Mohr der Münsterkrippe: Bischof stärkt Ulm den Rücken

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    Der umstrittene Brezelkönig.
    Der umstrittene Brezelkönig. Foto: Peter Schaal-Ahlers

    In der Debatte um eine umstrittene Krippenfigur hat der württembergische Landesbischof der Münstergemeinde in Ulm den Rücken gestärkt. „Der Weg, den man jetzt in Ulm versucht zu gehen, ist richtig“, sagte Frank Otfried July am Mittwoch in Stuttgart. „Es ist wichtig, eine Entscheidung gut zu beraten und auf dem Weg dorthin die dafür nötige Ruhe in der Gemeinde zu gewinnen.“

    Melchior mit dicken Lippen in Ulm

    Die Gemeinde hatte sich entschieden, die Heiligen Drei Könige aus ihrer Weihnachtskrippe zu entfernen. Die drei Figuren, darunter ein dunkelhäutiger Melchior mit dicken Lippen und unförmiger Statur, sollen in diesem Jahr nicht gezeigt werden, sagte wie berichtet Dekan Ernst-Wilhelm Gohl. Die Gemeinde reagiere damit auch auf die andauernde Rassismus-Debatte in Deutschland. Eine endgültige Entscheidung zum Umgang mit der Figur des Melchior will die Gemeinde „in aller Ruhe“ im neuen Jahr treffen. Mit der Entscheidung möchte die Gemeinde auch einer möglichen Debatte während der Feiertage vorgreifen. Das diesjährige Weihnachten solle nicht von einer Debatte um die Krippenfiguren bestimmt werden.

    July sprach sich nun dafür aus, die Figuren mit einem erklärenden Kommentar zu versehen. „So etwas abzuhängen oder wegzustellen oder in einem Museum zu verstecken, halte ich für den schlechteren Weg“, sagte der Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. „Es ist unsinnig, Dinge im Nachhinein unserer gegenwärtigen Überzeugung anzupassen. Man muss sie erklären und in eine heutige, kritische Bewertung stellen.“ (dpa)

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