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Ulm: Corona-Ausbruch im Ulmer Schlachthof: Zahl der Infizierten steigt auf 48

Ulm

Corona-Ausbruch im Ulmer Schlachthof: Zahl der Infizierten steigt auf 48

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    In diesem Schlachthof in Ulm sind mehrere Mitarbeiter positiv auf Corona getestet worden.
    In diesem Schlachthof in Ulm sind mehrere Mitarbeiter positiv auf Corona getestet worden. Foto: Ralf Zwiebler, dpa

    Nach einem Corona-Ausbruch im Ulmer Schlachthof ist die Zahl der Infizierten von den bislang bekannten 39 positiven Fällen auf 48 angestiegen. Das Gesundheitsamt hat, wie berichtet, im Schlachthof eine Reihentestung in der Zeit von Sonntagabend, 25. Oktober, bis einschließlich Dienstag, 27. Oktober, veranlasst. Damit sollen alle im Schichtbetrieb arbeitenden Angestellten erfasst werden.

    Bislang seien 450 der 600 im Betrieb beschäftigten Personen getestet worden, so ein Sprecher des Landratsamtes des Alb-Donau-Kreises, das auch für das Ulmer Gesundheitsamt zuständig ist. Da ein Teil der Testergebnisse noch aussteht, kann sich diese Zahl der Infizierten weiter erhöhen.

    Corona im Ulmer Schlachthof: Auch Schweineverarbeitung und Qualitätssicherung betroffen

    Im betroffenen Bereich der Rinderschlachtung wurde der Betrieb bereits am Freitag eingestellt, wie das Unternehmen Müller Fleisch mitteilte. Mittlerweile habe sich bestätigt, dass auch andere Betriebsbereiche, wie die Schweineverarbeitung und in einzelnen Fällen die Qualitätssicherung, durch positiv getestete Mitarbeitende tangiert sind, wie der Sprecher des Landkreises sagte. Für eine Schließung des gesamten Betriebs sehe das Gesundheitsamt derzeit aber keinen Anlass.

    Das Unternehmen Müller Fleisch gab unterdessen an, die Infektionen der Schlachthof-Mitarbeiter hätten sich nach bisherigen Erkenntnissen "im privaten Wohn- und sozialen Umfeld unter Nichtbeachtung der Kontaktbeschränkungen zugetragen". Die Quarantänesetzung durch das Gesundheitsamt und die Nachverfolgung der Kontaktpersonen werde mit Nachdruck betrieben, so das Landratsamt.

    SPD-Politikerin Hilde Mattheis: "Ahnliche Probleme wie vor einigen Monaten bei Tönnies"

    Derweil hat sich auch die Ulmer Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD) zu den steigenden Corona-Zahlen im Ulmer Schlachthof geäußert. Am Donnerstag sollte der Bundestag über das Arbeitsschutzkontrollgesetz zur Begrenzung von Werkverträgen in der Fleischindustrie und Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Branche abstimmen. Doch die CDU/CSU habe den Punkt von der Tagesordnung genommen.

    „Ich bin ehrlich entsetzt, wie die Union hier vorgeht. Wir sehen im Schlachthof Ulm mit aktuell über 40 Infizierten und Ausbrüchen in weiteren Schlachtereien ähnliche Probleme wie vor einigen Monaten bei Tönnies. Die Koalition hatte gemeinsam vereinbart, deshalb endlich für bessere Arbeitsbedingungen klare Regeln einzuziehen. Und nun blockiert die Union an Anliegen kurz vorm Ziel. Das ist unverantwortlich gegenüber den Beschäftigten in der Branche“, so Mattheis. Die SPD-Politikerin wirft der deutschen Fleischindustrie "teils mafiöse Strukturen" vor und fordert "ein klares Signal für die Beschäftigten". (krom/az)

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