Im Schlachthof in Ulm ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen. Nachdem am Donnerstag Dutzende Mitarbeiter des Ulmer Schlachthofes positiv auf das Coronavirus getestet wurden, hat die Geschäftsführung sofort gehandelt. Die Zahl der Infizierten nimmt dennoch weiter zu.
Wie das Landratsamt des Alb-Donau-Kreises am Freitagnachmittag mitteilt, seien bislang insgesamt 39 Mitarbeiter positiv getestet worden. Die Zahl ändere sich aber fortlaufend, da noch weitere Indexfälle eingehen können, heißt es.
800 Mitarbeiter sind am Ulmer Schlachthof beschäftigt
Nach der Corona-Verordnung des Landes seien demnach Schlachtbetriebe zu regelmäßigen Reihentestungen verpflichtet. Bei den wöchentlichen Tests der 800 Ulmer Schlachthof-Mitarbeiter trugen mehrere Mitarbeiter dieser Abteilung das Virus in sich. "Das Gesundheitsamt im Landratsamt Alb-Donau-Kreis erwartet, dass der Schlachthof die Listen der positiv getesteten Mitarbeitenden umfassend und vollständig vorlegt", heißt es in der Mitteilung. Weitere Testungen seien vorgesehen.
Laut Schlachthof-Geschäftsführer Stephan Lange hat sich das Unternehmen ohne behördliche Vorgabe dazu entschlossen, die Rinderschlachtung zu stoppen, um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus im Schlachthof zu verhindern.
Corona bei Ulmer Fleisch im Donautal: Rinderschlachtungen gehen nach Pforzheim und Bayreuth
In Absprache mit dem Veterinäramt seien die Rinderschlachtungen zu den Standorten Birkenfeld bei Pforzheim und Bayreuth umgeleitet worden. Währenddessen könne die Schweineschlachtung unter den normalen Hygienemaßnahmen des Schlachthofes weiterlaufen.
Zwar geht auch das Ulmer Gesundheitsamt nach derzeitigem Stand davon aus, dass der Corona-Ausbruch hauptsächlich die Rinderschlachtung betrifft. Erste Hinweise würden allerdings darauf hindeuten, dass das Geschehen auch auf andere Betriebsbereiche gestreut hat.
Corona am Ulmer Schlachthof: Nicht alle Lieferanten hat die Nachricht erreicht
Da nicht alle Lieferanten sofort erreicht werden konnten, stand ein Schlachthofmitarbeiter vor der Zufahrt und hat die Rinderanlieferungen abgewiesen. So musste auch ein Landwirt aus dem Landkreis Reutlingen, der sein Rind im Viehanhänger hinter dem Pkw bringen wollte, wieder umkehren. Wie lange die Rinderschlachtung bei Ulmer Fleisch im Ulmer Donautal ruht, konnte Lange am Freitag noch nicht sagen.
Wegen der erforderlichen Maßnahmen stünden das Gesundheitsamt und die Stadt Ulm aktuell in engem Austausch. Im Gesundheitsamt wurde eine eigene Arbeitsgruppe eingerichtet.
Obwohl andere Landkreise im Land Schlachthöfen zum Teil bereits eine Ausnahme der wöchentlichen Testung erteilt hätten und auch der Betreiber des Ulmer Schlachthofs wohl um eine solche Ausnahme beantragt habe, wurden die wöchentlichen Reihentestungen weiterhin durchgeführt. Dies habe nun dazu geführt, dass das Infektionsgeschehen zeitnah erkannt werden konnte, teilt das Landratsamt mit. (heck mit az)
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