Nach der Corona-Demo am Samstag in Berlin hat der Ulmer Anwalt Markus Haintz noch am selben Tag eine eigene Einschätzung der Vorgänge öffentlich gemacht – auf dem Internetportal kenfm.de. Dessen Betreiber, der frühere RBB-Moderator und heutige Blogger Ken Jebsen, wendet sich gegen die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Dabei stellt Jebsen Behauptungen auf, die unter anderem nach Überprüfungen durch das Recherche-Kollektiv Correctiv und durch das ZDFnachweislich falsch oder nicht nachprüfbar sind.
In seiner Stellungnahme auf kenfm.de wirft Haintz, der als Sprecher der Ulmer Gruppe "Querdenken 731“ bezeichnet wird, der Polizei vor, sie habe bewusste Eskalation gesucht. „Nach sehr ruhigem, friedvollem Beginn war ab 11:00 Uhr die Strategie der Polizei, ausgehend der Vorgaben des Senats und des Innensenators, sehr schnell vorauszusehen“, führt Haintz aus und verweist auf zwei Wasserwerfer, die ab 11.30 Uhr an der Ecke Chausseestraße/Friedrichstraße wenige Hundert Meter vor der Spitze des Demonstrationszugs aufgestellt gewesen seien. In der Friedrichstraße sei die Situation dann eskaliert, erste Teilnehmer der Demonstration seien abgeführt worden. Anmelder und Teilnehmer, so Haintz, hätten eine friedliche Demonstration gewollt. „Senat und Polizei suchen den Eklat!“, folgert der Ulmer Rechtsanwalt.
Ulm/Berlin: Querdenken-Anwalt Markus Haintz veröffentlicht Stellungnahme zur Corona-Demo
Die Berliner Polizei hatte die Demonstration am frühen Abend aufgelöst, weil das vorgeschriebene Mindestabstandsgebot nicht eingehalten wurde. Die meisten Teilnehmer verließen die Kundgebung, die Proteste liefen dennoch weiter. Einige Gruppe von Demonstranten mit Reichflaggen stürmte die Stufen des Reichstagsgebäudes.
Insgesamt haben nach Schätzungen der Behörden rund 38.000 Menschen an der Demonstration teilgenommen, laut Berlins Innensenator Andreas Geisel sind über den Tag verteilt rund 300 Personen festgenommen worden.
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