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Ulm/Alb-Donau-Kreis: Prozess: Einbrecher aus Südamerika auf Beutezug in Langenau

Ulm/Alb-Donau-Kreis

Prozess: Einbrecher aus Südamerika auf Beutezug in Langenau

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    Einbrüche in Serie sollen zwei Männer aus Südamerika in Deutschland verübt haben, unter anderem im Alb-Donau-Kreis. Jetzt wurden sie in Ulm verurteilt.
    Einbrüche in Serie sollen zwei Männer aus Südamerika in Deutschland verübt haben, unter anderem im Alb-Donau-Kreis. Jetzt wurden sie in Ulm verurteilt. Foto: Alexander Kaya (Symbolfoto)

    Mit gefälschten Pässen sind zwei Männer aus Chile nach Deutschland gereist und sind in mehreren Städten in Wohnungen und Häuser eingebrochen, um wertvollen Schmuck und hochwertige Kleidungsstücke zu stehlen. Weil sie auch in Langenau im Alb-Donau-Kreis ihr Unwesen trieben, mussten sie sich vor der ersten Kammer des Landgerichts Ulm verantworten. Nach zwei Tagen zügiger Verhandlung wurde jetzt das Urteil gesprochen: Wegen gemeinschaftlichen Einbruchdiebstahls sind die beiden 26 und 33 Jahre alten Einbrecher aus Südamerika zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und drei Monaten verurteilt worden. Das Landgericht schnürte dabei ein Gesamtstrafenpaket aus Verurteilungen in Crailsheim und München, wobei das Ende der Verfahren noch nicht abzusehen ist. Demnächst werden die

    Es ist eine ungewöhnliche Geschichte, die die Angeklagten den deutschen Richtern erzählte und mit der sie erklärten, warum sie nach Europa gekommen seien. In ihrer Heimat hatte einer der Angeklagten ausgerechnet bei einer kriminellen Vereinigung Kredite aufgenommen, um sich als Kleiderverkäufer selbstständig zu machen. Als er mit den Rückzahlungen in Verzug kamen, seien er und seine Familie bedroht worden. So sei er nach

    Immer wieder insistierte das Gericht, um Hintergründe zu erfahren. Gab es eine Organisation, welche die Einbrecher nach Europa schickte und zu den Tatorten lenkte? Wie in den anderen Prozessen sagten die Angeklagten auch in Ulm aus, sie hätten alles selbst organisiert, obwohl sie sich in Deutschland nicht auskannten. In Hamburg begann die Diebestour. Warum die beiden Angeklagten später ausgerechnet in Langenau Station machten, konnten sie nicht erklären. Die Anwälte wiesen im Gerichtssaal daraufhin, dass die beiden Beschuldigten und ihre Familien einer permanenten Gefahr ausgesetzt seien, wenn sie Einzelheiten berichteten. Nachdem die Angeklagten die fünf Diebstähle in Langenau gestanden hatten, verein-fachte sich die Beweisaufnahme erheblich.

    In den fünf Wohnungen im Alb-Donau-Kreis war Diebesgut im Wert von insgesamt 18000 Euro zusammen gekommen, darunter teurer Schmuck, wertvolle Uhren und elegante Kleidungstücke. Die Wertsachen verstauten die beiden Chilenen in ihrem Transporter. In München gerieten sie mit ihrer Beute in eine Polizeikontrolle. Sie flüchteten zu Fuß. Der eine Chilene wurde wenig später von einem Baum geholt, wo er sich versteckte, den anderen erwischte die

    Ausführlich wies der Vorsitzende Richter in seiner Urteilsbegründung auf die psychischen Schäden hin, die die Angeklagten bei ihren Einbrüchen in Langenau angerichtet hätten, obwohl sie in den Wohnungen keinen der Geschädigten antrafen. So litten die Opfer in der Folge beispielsweise unter Schlafstörungen. Eine Betroffene musste sich längere Zeit in ärztliche Behandlung begeben. Nach Auskunft der Verteidigerin warten jetzt noch fünf weitere Prozesse auf das Einbrecher-Duo. So werden wohl noch Jahre vergehen, bis die Chilenen ihre Heimat wieder sehen können.

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