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Ulm: 1000 Euro Corona-Krisenprämie bei Liqui-Moly

Ulm

1000 Euro Corona-Krisenprämie bei Liqui-Moly

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    Ernst Prost: „Auch an uns gehen die aktuellen Entwicklungen nicht spurlos vorbei, die wirtschaftlichen Konsequenzen werden brutal sein.“
    Ernst Prost: „Auch an uns gehen die aktuellen Entwicklungen nicht spurlos vorbei, die wirtschaftlichen Konsequenzen werden brutal sein.“ Foto: Alexander Kaya

    „Besondere Zeiten fordern besondere Maßnahmen“, lautet das Motto in der Ulmer Ölfirma Liqui Moly. Beinahe die ganze Welt ist wegen des Corona-Virus im Krisenmodus, so auch der deutsche Schmierstoffspezialist. Nach dem ersten Tag im Notfallmodus bedankt sich dessen Chef Ernst Prost per E-Mail bei allen Mitarbeitern und kündigt im letzten Absatz ein „Corona-Trostpflaster in Höhe von 1000 Euro für jeden“ an. Offenbar eine eine riesige Überraschung für die Belegschaft. .

    Der Betreff der E-Mail lautet „Unser heutiger Tag“ und fasst den ersten Arbeitstag im Notfallbetrieb zusammen: „Heute konnten wir in allen Unternehmensbereichen weitgehend dafür sorgen, dass wir diesen Spagat zwischen Gesundheitsvorsorge und Weiterarbeit beherrschen“, schreibt Liqui-Moly-Geschäftsführer Ernst Prost. Teilweise komplett verwaiste Büros, kaum Menschen in den Fluren, viele freie Parkplätze. Ungewöhnliche Bilder bei der Firma. Hier gilt, was in vielen anderen Firmen auch gilt: Wer kann, arbeitet nun von zuhause aus. Schichten werden entzerrt.

    Corona-Trostpflaster bei Liqui Moly

    Ernst Prost bedankt sich für das Engagement aller Kollegen. Dann zündet er die letzte Stufe seiner Überraschungsrakete: „Nun kann ich mir vorstellen, dass die derzeitigen Umstände für Sie nicht nur mit einem zeitlichen, sondern auch einem finanziellen Mehraufwand verbunden sind. Erlauben Sie mir deshalb Ihnen mit dem nächsten Gehalt - gewissermaßen als ein finanzielles Corona-Trostpflaster - 1000 € brutto extra anzuweisen.“

    Während andere Unternehmen sich mit Kurzarbeit auseinandersetzen müssen oder überlegen, den Rotstift anzusetzen, setzt der Boss einen Kontrapunkt.

    „Auch an uns gehen die aktuellen Entwicklungen nicht spurlos vorbei, die wirtschaftlichen Konsequenzen werden brutal sein.“ Gerade deshalb müssen wir jetzt mit Hirn und Verstand, mit Engagement und Fleiß und unbedingt mit Mut und Zuversicht unseren Teil zur Lösung dieser Krise beitragen.“

    In Deutschland betrachtet Prost die Lage für die Menschen Dank der vorhandenen Sicherungssysteme als gut verglichen mit Italien, Spanien, den USA, Südafrika und China, wo Liqui Moly mit eigenem Personal vertreten ist. „In den meisten Teilen der Welt sind die wirtschaftlichen Folgen heftiger, weil das soziale Netz dort weniger tragfähig ist oder gänzlich fehlt.“

    Mit seiner Geste will Ernst Prost ein Zeichen für die weltweite Firmen-Familie setzen und auch Geld zur Verfügung stellen, das die Menschen mitunter dringend benötigen. „Außerdem ist Geldausgeben für die Wirtschaft genau das, was wir jetzt dringend benötigen, damit Arbeitsplätze erhalten bleiben.“In seiner Nachricht freut sich Prost über den gemeinschaftlichen Geist im Unternehmen: „Es ist sehr schön zu sehen, wie wir in solch einer Situation zusammenrücken, unbeirrt unsere Arbeit machen und solidarisch an einem Strang ziehen.“ Und auch in schwierigen Zeiten setzt der Geschäftsführer auf Humor und schreibt, dass die Prämie auf keinen Fall dazu verwendet werden solle, weiteres Klopapier zu kaufen.

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