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Holzheim: Überraschende Kehrtwende: Neubaugebiet "An der Leibi" verzögert sich

Holzheim

Überraschende Kehrtwende: Neubaugebiet "An der Leibi" verzögert sich

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    Für das am südwestlichen Ortsrand Holzheims geplante Wohngebiet an der Leibi zeichnet sich aufgrund neuer Entwicklungen eine Verzögerung ab.
    Für das am südwestlichen Ortsrand Holzheims geplante Wohngebiet an der Leibi zeichnet sich aufgrund neuer Entwicklungen eine Verzögerung ab. Foto: Willi Baur

    Details wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht, aber in einer nichtöffentlichen Sitzung Mitte vergangener Woche hatte Holzheims Bürgermeister Thomas Hartmann den Gemeinderat schon mal vorab informiert. Ein paar Tage später stand fest: Die Umsetzung des geplanten Neubaugebiets „An der Leibi“ am südwestlichen Ortsrand wird sich verzögern. Zudem sind Mehrkosten zu erwarten.

    Gefährdet ist das Vorhaben jedoch nach Aussage des Bürgermeisters nicht. Wie Hartmann jetzt auf Nachfrage unserer Redaktion darlegte, fordert das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth nun doch Maßnahmen, um eine Hochwassergefährdung des Baugebiets durch die nahe Leibi auszuschließen. Risiken sieht das Amt demnach für die vier Grundstücke der ersten Baureihe an der Westseite des fast 10.000 Quadratmeter umfassenden Areals, auf dem bekanntlich insgesamt 14 Bauplätze ausgewiesen werden sollen.

    Holzheim: 14 Bauplätze sollen "An der Leibi" entstehen

    Damit ist für die Verantwortlichen der Kommune wie für die Grundstückseigner und Bauwilligen ein Thema zurück, das die Entwicklung des Wohngebiets schon seit den ersten Überlegungen begleitet und im vergangenen Herbst bei der Verabschiedung des Bebauungsplanes zu einer lebhaften Debatte im Gemeinderat geführt hat.

    Für den im Vorjahr neu gewählten Rathauschef gleichwohl eine Überraschung: „Nach den Aussagen des Planers und weiterer Fachleute konnten wir davon ausgehen, dass die Hochwasser-Problematik ausgeräumt ist“, sagte Hartmann. Außen vor lassen konnte das Gremium bei seinen Beratungen demnach auch eine Hochwasser-Studie aus dem Jahr 2016, in der die von der Leibi ausgehenden Risiken aufgezeigt worden waren.

    Wasserwirtschaftsamt fordert spezielle Berechnungen für Baugebiet in Holzheim

    Wenig später indes die Kehrtwende: Entgegen der Erklärung des Planers Erwin Zint wollte das Wasserwirtschaftsamt dann doch Einsicht in die Studie und auf deren Basis spezielle Berechnungen für das Plangebiet durch ein Fachbüro.

    Ergebnis: Eine gewisse Gefahr durch eine Ausuferung der Leibi zumindest für den westlichen Rand des Areals besteht, bei starkem Hochwasser müsse dem Bach eine Wassermenge von 75 Kubikmetern entzogen werden. Auf welche Weise auch immer.

    Hochwassergefahr für neues Baugebiet "An der Leibi" in Holzheim

    Ende vergangener Woche sei die neue Sachlage im Landratsamt mit allen beteiligten Behörden erörtert worden, berichtet Bürgermeister Hartmann. Dabei habe man sich auf die Planung einer Retentionslösung verständigt, ein Rückhaltebecken etwa oder auch nur einen Kanal. Dafür soll dann ein entsprechendes wasserrechtliches Verfahren eingeleitet werden.

    Thomas Hartmann ist klar: „Damit wird sich die Erschließung des Baugebiets verzögern.“ Dazu sollten eigentlich im Frühjahr die Bagger anrollen. Die Dauer des Verzugs lasse sich erst nach den neuen Planungen abschätzen, sagt der Bürgermeister. Dass Mehraufwendungen entstehen werden, dagegen schon jetzt. „Im Verhältnis zu den Gesamtkosten aber sicher überschaubare.“

    Jedenfalls werde sich demnächst der Gemeinderat erneut mit dem Thema beschäftigen, hat Hartmann angekündigt. Dann wieder öffentlich.

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