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Tradition: Er führt 4500 Trachtler an

Tradition

Er führt 4500 Trachtler an

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    Horst Müller in seiner Festtagstracht. Er ist seit 2003 Vorsitzender der Historischen Trachtengruppe Burlafingen.
    Horst Müller in seiner Festtagstracht. Er ist seit 2003 Vorsitzender der Historischen Trachtengruppe Burlafingen. Foto: Inge Pflüger

    Die Entscheidung fiel ihm nicht leicht, doch damit der Altbayerisch-Schwäbische Gauverband, der zum bayerischen Trachtenverband zählt, nicht „kopflos“ dastand, übernahm kürzlich der Burlafinger Horst Müller das Amt des Vorsitzenden. Der Verband zählt 4500 Mitglieder und 35 angeschlossene Vereine. Zum Vize wurde der Vöhringer Naturschützer Bernd Kurus-Nägele, Vorsitzender des Nachbarvereins „d’Illertaler“ Senden-Ay gewählt.

    Horst Müller beschreibt im Gespräch mit unserer Redaktion die Qual der Wahl: „Zu Beginn der Gauversammlung stand für mich fest: ,Ich mach das nicht‘“. Doch als sich am Wahlabend weder Mann noch Frau für das Amt des Gauvorsitzenden interessierten, habe er sich nach Absprache mit seinen Begleitern doch als Kandidat gemeldet. Der Beifall war ihm gewiss.

    Für drei Jahre wurde Müller gewählt. Dem 68-Jährigen ist sehr wohl bewusst, welche arbeitsintensive Bürde er sich aufgeladen hat. Denn bereits im kommenden Jahr muss er seine Feuerprobe bestehen, wenn der Gauverband sein 100-jähriges Bestehen feiert. Dem Burlafinger ist aber nicht bange, stehen ihm doch ein super Team und seine Frau Brigitte, die seit Jahren Trachtlerin ist, zur Seite. Zudem kann Müller aus seinen Erfahrungen schöpfen, die er seit 2003 als Chef der Historischen Trachtengruppe Burlafingen und als Vortänzer – er ist gelernter Tanzlehrer – im Gau gesammelt hat.

    Horst Müller kennt auch die Sorgen, die landauf und landab die Trachtenvereine drücken – größte Sorge ist der fehlende Nachwuchs. Die aktuellen Tänzerinnen und Tänzer werden immer älter und „die Vereine müssen sich dann im Notfall gegenseitig mit den Tanzpartnern aushelfen“, sagt Horst Müller. Trotz allem – nach wie vor kämpft der 68-Jährige für die Brauchtumspflege. „Die liegt mir sehr am Herzen“. Dabei hat er festgestellt, „das Interesse am Brauchtum ist bei den Leuten schon vorhanden“ – man müsse ihnen nur viel bieten.

    Das praktizieren die Burlafinger seit etlichen Jahren. Neben der Burlafinger Stubenmusik, dessen Chef Müller ist, laden die hiesigen Trachtler erfolgreich zum regelmäßigen sonntäglichen offenen Volkslieder-Singen mit Kaffee und Kuchen ins Vereinshaus ein, oder veranstalten ihr Osterbrunnen-Fest. Mittlerweile wurde der von ihnen jährlich gestaltete Osterbrunnen ein Anziehungspunkt für auswärtige Besucher. Nicht unerwähnt lässt der 68-Jährige außerdem die „tolle farbenfrohe Burlafinger Tracht“ (siehe Infokasten).

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