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Theater UlmUlm: Gratwanderung zwischen Kunst und Finanzen

Theater UlmUlm

Gratwanderung zwischen Kunst und Finanzen

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    Ensemblebegrüßung 2011/2012 (von links): Kulturbürgermeisterin Sabine Mayer-Dölle, Chordirektor Hendrik Haas, Intendant Andreas von Studnitz, Verwaltungsdirektorin Angela Weißhardt und Generalmusikdirektor Timo Handschuh.
    Ensemblebegrüßung 2011/2012 (von links): Kulturbürgermeisterin Sabine Mayer-Dölle, Chordirektor Hendrik Haas, Intendant Andreas von Studnitz, Verwaltungsdirektorin Angela Weißhardt und Generalmusikdirektor Timo Handschuh. Foto: Foto: roma

    Ulm Der Premierenauftakt ist der Sparte Musiktheater vorbehalten: Mit Puccinis „Madama Butterfly“ eröffnet das Theater

    „Erlöst sind sie noch lange nicht“, rief Kulturbürgermeisterin Sabine Mayer-Dölle Intendant, Verwaltungsdirektorin und Ensemble inklusive Neuzugänge gestern Vormittag im Theaterfoyer bei der Spielzeitbegrüßung angesichts der 18 Millionen teuren, bis 2014 geplanten Generalsanierung in Sachen Theaterbau am Herbert-von-Karajan-Platz 1 zu. Die Obermaschinerie im Großen Haus sollte zum Saisonstart fertig sein. Der Stress werde noch andauern. „Hoffentlich klappt’s bei Puccini“, meinte Mayer-Dölle. Bei allen Premieren, insbesondere bei „Madama Butterfly“ (die für den neuen Generalmusikdirektor Timo Handschuh zum Ulmer Operndebüt wird), spielt Technik eine große Rolle.

    Im Rückblick auf die letzte Spielzeit lobte Sabine Mayer-Dölle den Einsatz des Theaters auf der Wilhelmsburg, die nicht gerade von lauen Sommernächten verwöhnt war. „Sie haben hervorragende Arbeit geleistet.“ Dies habe auch überregionale Signale für die Stadt und ihren „Festivalsommer auf der Burg“ markiert. In Zeiten der Haushaltskonsolidierung skizzierte Mayer-Dölle in Sachen Theater eine „Gratwanderung zwischen Kunst und Finanzen“. Dieser Balanceakt bewege sich zwischen dem Spielraum, was künstlerisch vertretbar und dem, was machbar sei. Auf „großartige Leistungen“ hinsichtlich des Ausweichquartiers

    „Wir arbeiten Tag und Nacht“, schilderte Studnitz die jetzige Situation um die Verzögerungen bei der Obermaschinerie im Großen Haus. Die Motoren seien zu spät geliefert worden, die ausführende Firma habe auch Personalrückstände.

    Handwerker seien immer noch beschäftigt, die Drehbühne und 46 Seilzüge einzurichten. So können sich die Haustechniker nur mit Verzug mit der neuen, digitalen Technik vertraut machen. Dem Theater fehlen de facto sieben Tage Proben auf der Großen Bühne – das sind umgerechnet 15 Bühnenproben. Die am 1. Oktober geplante Wiederaufnahme von Roberto Scafatis auch bühnentechnisch anspruchsvollem (und publikumswirksamen) Tanzabend „Tag und Nacht“ fällt in dieser Spielzeit komplett aus. Und die Eröffnungspremiere im Podium, Gotthold Ephraim Lessings „Nathan der Weise“, die am Samstag, 1. Oktober, stattfinden sollte, muss auf Sonntag, 2. Oktober um 19.30 Uhr verschoben werden.

    „Wir Theaterleute tun, was wir können“, sagte Verwaltungsdirektorin Angela Weishardt angesichts einer derart „zusammengestauchten Probesituation“. Gut funktioniert habe die Auslagerung der Schneiderei in die Olgastraße währen laufender Sanierung und ihre Rückkehr in den Theaterbau. Wie heißt es so schön im Theaterjargon vor einer neuen Spielzeit: „Viel Glück fürs neue Jahr“.

    Neu im Musiktheater sind GMD Timo Handschuh, Hendrik Haas (Chordirektor), Kinga Dobay (Mezzosopran) und Josef Emanuel Pichler (Chor, Erster Bass). Schauspiel: Miriam Locher (Regieassistentin), Martin Borowski (Regieassistent). Ballett: Mayumi Katsumata Ganley (Trainingsleiterin und choreografische Assistentin), Maiko Arai (Tänzerin), Yuhao Guo (Tänzer), William Nascimento Lima (Tänzer); Anne Cordary (Praktikantin). Orchester: Thomas Bierfeld (Horn).

    Infos auch im Internet unter

    www.theater.ulm.de

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