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Theater Ulm: „Schwanensee“ beflügelt die Bilanz

Theater Ulm

„Schwanensee“ beflügelt die Bilanz

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    Größter Erfolg der Spielzeit 2015/16: „Schwanensee“.
    Größter Erfolg der Spielzeit 2015/16: „Schwanensee“. Foto: Hermann Posch

    So eine Produktion wünscht man sich im Theater Ulm jedes Jahr: Das Ballett „Schwanensee“ erreichte im vergangenen Jahr bei zwölf Vorstellungen im Großen Haus eine Auslastung von gut 91 Prozent – und das, obwohl das Stück in keinem Abonnement enthalten war. „Schwanensee“ war nicht der einzige Erfolg der Spielzeit 2015/16: Verwaltungsdirektorin Angela Weißhardt und Intendant Andreas von Studnitz präsentierten gestern dem Kulturausschuss eine durchaus erfreuliche Bilanz der abgeschlossenen Saison.

    Mit einer Gesamtbesucheranzahl von knapp 176000 blieb das städtische Theater laut Weißhardt nur deshalb knapp unter der Marke der Spielzeit 2013/14, weil es weniger Abstecher auf andere Bühnen gab – ein seriöser Vergleich mit der Vorsaison ist wegen der nur alle zwei Jahre stattfindenden und erst im Sommer 2017 wieder anstehenden Freiluftsaison auf der Wilhelmsburg nicht möglich. Die Zahl der Abonnements und vor allem der Abo-Tage ist 2015/16 jedoch erneut gesunken; laut der Verwaltungschefin fangen Angebote wie die Theatercard und die Flexipakete einen Teil des Schwunds aber auf. Der Gesamtverkauf sei recht stabil.

    Mit einer Auslastung von 76,5 Prozent erreichte das Große Haus einen soliden Wert. Auffällig: Mit einer Belegung von im Schnitt 77,4 Prozent lag das sonst gerne etwas schwächelnde Schauspiel (inklusive Weihnachtsmärchen) sogar über dem zumeist stärkeren Musiktheater. Das lag vor allem an drei Produktionen: dem musikalischen Melodram „Wie im Himmel“ (13 Vorstellungen, 84 Prozent), der Klamotte „Charleys Tante“ (18 Vorstellungen, 75,4) und dem Märchen „Pinocchio“ (35 Vorstellungen, 89,3 Prozent). Aber auch im Musiktheater gab es starke Ergebnisse: ganz vorne: Puccinis „Turandot“ (14 Vorstellungen, 90,8 Prozent).

    Ein „Phänomen“ war Weißhardt zufolge die erste Ausgabe von „Kripo Ulm“, die bei ihren elf Vorstellungen in der Podium-Bar und auch bei ihrem einmaligen Gastspiel im Großen Haus jeweils komplett ausverkauft war: „Es freut mich, dass solche Formate die entsprechenden Besucher finden.“

    Der Erfolg der Spielzeit schlägt sich auch in den Finanzen nieder: Das Theater hat die Saison mit einem Budgetüberschuss von 252000 Euro abgeschlossen; zusammen mit Restmitteln aus der Vorsaison kann die Institution deshalb 350000 Euro in die technische Erneuerung stecken. Größter Posten ist die Anschaffung neuer LED-Scheinwerfer für rund 200000 Euro.

    Intendant: Das Haus operiert „am Rand“

    Bei allen positiven Nachrichten: Intendant von Studnitz erinnerte die Räte daran, dass sein Haus wegen der Einsparungen der vergangenen Jahre „wirklich am Rand operiert“. Das betreffe nicht nur ihn, sondern vor allem seinen Nachfolger, der sein Team erst wieder neu aufbauen müsse. Am kommenden Mittwoch wählt der Ulmer Gemeinderat den nächsten Intendanten. (mgo)

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