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Theater Ulm: Großes Drama für das Große Haus

Theater Ulm

Großes Drama für das Große Haus

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    Matthias Kaiser
    Matthias Kaiser

    Die Spielzeit hat gerade erst angefangen, doch durch das Theater Ulm weht schon ein Hauch von Abschied: Denn nach der Saison wird nicht nur Intendant Andreas von Studnitz das Haus verlassen, sondern auch ein Großteil seines Teams. Darunter wird auch Operndirektor Matthias Kaiser sein. Doch der 61-Jährige ist noch nicht melancholisch: „In der konkreten Arbeit fühlt sich das nicht anders an.“ Entsprechend sei auch seine Inszenierung von Charles Gounods Oper „Faust“, die heute, Donnerstag, die Spielzeit im Großen Haus eröffnet, ein „Anfang wie jedes Jahr“ – und nicht der Beginn eines „großen Trauerfinales“.

    Dabei würde es durchaus passen, schließlich ist der Faust-Stoff, auch in Gounods Fassung, nicht gerade ein Gute-Laune-Garant, sondern ein Stück über den Fall eines Gelehrten – und die Tragödie einer Frau. Letztere, Gretchen (im Französischen Marguerite), steht in der Oper stärker im Zentrum als bei Goethe, weshalb der Fünfakter bis vor wenigen Jahren in Deutschland zumeist unter dem Titel „Margarethe“ auf den Spielplänen stand. Kaiser verspricht sich viel von der Produktion: wegen des prominenten Stoffes, aber auch wegen der romantischen Musik. „Es ist ein Stück, das viele Menschen erreichen kann.“ Eine Besonderheit der Ulmer Inszenierung ist, dass mit Eric Laporte (Faust) und Edith Lorans (Marguerite) zwei Muttersprachler in den Hauptrollen zu hören sind und mit Christianne Bélanger (Siebel/Marthe) eine weitere in einer Doppel-Nebenrolle. Die musikalische Leitung hat aber ein Koreaner: Kapellmeister Joongbae Jee.

    Kaiser will seine letzte Spielzeit an der Donau genießen. Besonders freut er sich auf Richard Strauss’ „Elektra“ (Premiere 8. Februar 2018): „Eine wirklich anspruchsvolle Partitur.“ Was nach Ulm kommt, weiß der gebürtige Bremer noch nicht: „Mit dann 62 werde ich wohl kaum mehr ein festes Engagement bekommen.“ Aber so sei das eben am Theater. (mgo)

    Die Premiere von „Faust“ beginnt heute um 20 Uhr. Es gibt nur noch wenige Restkarten. Weitere Termine bis Ende November.

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