Startseite
Icon Pfeil nach unten
Neu-Ulm
Icon Pfeil nach unten

Tag der Festung: Im alten Vehikel von Vortrag zu Führung

Tag der Festung

Im alten Vehikel von Vortrag zu Führung

    • |
    Dieser Magirusbus von 1949 – hier an der Haltestelle Schützenstraße – war als Pendelbus im Einsatz und bot ein historisches Fahrerlebnis.
    Dieser Magirusbus von 1949 – hier an der Haltestelle Schützenstraße – war als Pendelbus im Einsatz und bot ein historisches Fahrerlebnis. Foto: Foto: grr

    Ulm Historisches zieht immer. Wenn dann noch der Förderkreis Bundesfestung

    Der in Ulm wohnende Münchner Diplom-Bibliothekar Markus Theile führte halbstündlich durch die Caponniere IV hinterm Neu-Ulmer Bahnhof, erklärte den Zweck der Anlage, beantwortete geduldig auch abwegige Fragen. Ihm stahlen die Oldtimerklubs Magirus und Iveco ein wenig die Schau. Sie hatten ihre historischen Feuerwehrfahrzeuge direkt vor der

    Besser lief es in der Oberen Donaubastion. Das dort untergebrachte Donauschwäbische Zentralmuseum zählte gut sechzig Besucher auf seiner Führung. Allerdings fand die auch nur einmal statt. Aufnehmen konnte das Festungswerk, als es 1855 bezugsfertig war, bis zu 2253 militärische Bewohner, dazu ihre gesamte Ausrüstung und die zur Verteidigung benötigten Geschütze. Am Ehinger Tor erklärte Gabriel Hartlieb ununterbrochen, wie das zwischen 1848 und 1851 errichtete heute stark reduzierte Festungstor einst ausgesehen hatte. Seine Ehefrau hielt derweil die Besucherzahlen fest – rund sechzig zwischen 11 und 13 Uhr.

    Der 1974 vom Tierarzt Otmar Schäuffelen gegründete Förderkreis Bundesfestung Ulm hatte den Festungstag mit großem Engagement und viel Herzblut sorgsam vorbereitet. Dafür sprachen die unzähligen Informationsblätter, -tafeln und -schriften, die an den geöffneten Objekten auslagen. Ob im Fort Friedrichsau, im Fort Albeck, im Oberen Donauturm, an der Kienlesbergbastion – an Auskunftsmaterial herrschte kein Mangel. Überall stand zudem reichlich Personal bereit für Auskünfte oder gar Vorträge. Sogar Vorführungen historischer Ulm-Filme waren im Programm, und die Bundeswehr hielt am Werk XVI der Wilhelmsburg einen Feldgottesdienst. Alle drei Festungsmuseen standen Besuchern offen – im Fort Oberer Kuhberg, im Kehlturm der Wilhelmsfeste und im Neu-Ulmer Wasserturm.

    Nun ist der 1899 in Betrieb gegangene Wasserturm nicht gerade ein Teil der Bundesfestung. Aber er steht auf einem der ehemaligen Pulvermagazine, die innerhalb des Neu-Ulmer Festungsgürtels angelegt worden waren. Nicht weit ist es von dort zur Caponniere VI im Glacis. Dort hatten noch am Sonntagvormittag Musikverein und Sängerbund Steinheim die Besucher unterhalten. Am Nachmittag hielt dann das Kinder-Mitmach-Theater „Spontanello“ die Bühne besetzt. Der „Hausmeister“ hatte eigentlich nur die Aufgabe, sein Theater für eine Aufführung vorzubereiten. Doch mit Geschick und viel Ungeschick verhaspelte er sich mehr und mehr in seiner Tollpatschigkeit – ein überaus gelungenes Einmannspielstück für Kinder jeglichen Alters.

    Ständig unterwegs im kostenlosen Pendelverkehr waren an diesem Tag der Festung die historischen Autobusse von Magirus und Kässbohrer. Es war heiß und schwül und eng in ihrem Innern. Doch die Fahrgäste ließen sich nicht von einer Rundreise abhalten. „So ein Modell von 1949 wie diesen Magirusbus der Stadt Ulm muss man mal in Fahrt erlebt haben,“ begeisterte sich ein Fahrgast und entstieg hoch zufrieden dem 63 PS starken und 45 Stundenkilometer schnellen Vehikel.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden