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TSV vertraut dem neuen Pächter

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TSV vertraut dem neuen Pächter

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    Finden die TSV-Mitglieder wieder den Weg ins Vereinslokal, wenn zum 1. Juli ein neuer Pächter anfängt? Foto: arc
    Finden die TSV-Mitglieder wieder den Weg ins Vereinslokal, wenn zum 1. Juli ein neuer Pächter anfängt? Foto: arc Foto: arc

    Maurizio Masquapasqua heißt der neue Mann, der ab dem 1. Juli das Sagen hinter dem Tresen der Neu-Ulmer TSV-Gaststätte haben soll. Der Italiener hat das Vereinslokal des SV Markbronn nach den Recherchen von Manfred Jansen über längere Zeit sehr erfolgreich geführt und sich nun nach einer größeren Gaststätte umgeschaut, weil der Platz kaum noch für seine Stammgäste gereicht hat.

    Der TSV will sich aber absichern. Der künftige Pächter muss drei Monatspachten als Bürgschaft hinterlegen, bevor er zum 1. Juli das Lokal übernehmen darf.

    Mit Pizza und Pasta zum kleinen bis mittleren Preis und dem in Markbronn bewährten Gastrokonzept will er nun als Wirt in dem Neu-Ulmer TSV-Wirtshaus Gäste anlocken, die seit vielen Monaten ausgeblieben sind.

    Die Mitglieder meiden das Lokal nach Darstellung von Manfred Janssen seit Längerem. Nicht nur, weil sie mit dem Service, der Qualität und der Behandlung nicht mehr zufrieden sind. Mit ein Grund ist auch, dass die Pächterin seit Längerem mit der Miete im Rückstand ist, die Vereinsführung beleidigt hat und auch die Nebenkosten schuldig geblieben ist. Mehrfach haben sich die Beteiligten schon vor Gericht getroffen. Am morgigen Donnerstag ist es wieder so weit. Da geht es um eine einstweilige Verfügung. Der SV hatte der Pächterin Wasser und Heizung abgedreht, weil die keine Miete mehr bezahlt hatte. Dagegen hatte die Frau eine einstweilige Verfügung beantragt und bekommen. Nun klagt der TSV gegen diese Entscheidung.

    Ein neuer Höhepunkt der Streitereien bahnt sich am 16. Juni an. An diesem Tag soll um 8 Uhr die Zwangsräumung des Lokales durch einen Gerichtsvollzieher beginnen. Der soll gleichzeitig vom Vermieterpfandrecht Gebrauch machen, also Gegenstände, die von der Pächterin in die Gaststätte gebracht wurden, pfänden. Sollte die Pächterin das Lokal nicht freiwillig herausrücken, muss möglicherweise die Polizei geholt werden.

    Unmittelbar danach werden die Vereinsverantwortlichen die Gaststätte auf etwaige Schäden und Instandhaltungsmängel begutachten und den Zustand protokollieren. Sollte die Pächterin Schäden verursacht haben, werde ihr die Reparatur natürlich in Rechnung gestellt, kündigt Janssen an.

    Beschlossene Sache ist, dass im Laufe des Jahres die Toilettenanlage, der Biergarten, der Tresen und das Mobiliar erneuert beziehungsweise saniert werden. Dafür sind 80 000 Euro vorgesehen.

    Janssen hofft, dass dieses leidige Kapitel in der TSV-Geschichte möglichst bald beendet ist "und wir wieder ein normales Vereinsleben führen können". Bei der bislang gezeigten "Streitlust" der Pächterin könnten sich die Auseinandersetzungen aber möglicherweise noch länger hinziehen. Der TSV ist jedenfalls nicht gewillt, auf sein Geld zu verzichten. Meldet die Pächterin Privatinsolvenz an, kann der TSV die noch ausstehenden 30 000 Euro in den Kamin schreiben.

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