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Streit: „Altsiedler“ schießen scharf

Streit

„Altsiedler“ schießen scharf

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    „Altsiedler“ schießen scharf
    „Altsiedler“ schießen scharf

    Offenhausen Scharfe Geschütze fahren Bürger aus dem Nordwesten des Stadtteils

    Wie berichtet soll in Offenhausen auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei Wollinsky und des früheren Blau-Weiß-Tennisplatzes ein Neubaugebiet für 17 Wohnhäuser entstehen. Die Zufahrt soll nach den Plänen der Stadtverwaltung über den Regerweg, den Milchweg und die Beethovenstraße erfolgen. Doch die Bewohner dieser drei Straßen, die sich als die „Altsiedler“ bezeichnen, wehren sich. Raimund Wiesner, Sprecher einer informellen Protestgruppe, fasst den Ärger zusammen: „Der gesamte Straßenverkehr des Neubaugebiets soll ohne Not durch drei enge Sträßchen gezwungen werden.“

    Für sinnvoller erachten Wiesner und seine Mitstreiter eine Zufahrt zum Neubaugebiet über die Straße „An den Pfleggärten“ direkt zur Augsburger Straße. Das fragliche Stück ist bislang als Fußweg ausgewiesen, ein Ausbau zur Straße verursache nicht allzu große Kosten, so Wiesner. Wobei er klarstellt: „Wir Altsiedler sehen nicht ein, dass wir uns überhaupt an irgendwelchen Kosten für die Erschließung des Neubaugebiets beteiligen sollen.“

    Die von Wiesner und seinen Mitstreitern vorgeschlagene Variante werde aber von der Stadtverwaltung abgelehnt. Und zwar mit dem Argument, dass dadurch ein Schleichweg entstehe, der viele Autofahrer verleiten könne, die viel befahrene Augsburger Straße zu verlassen und etwa über die Beethovenstraße und die Schubertstraße abzukürzen, um die Ampel an der Schubertstraße zu umgehen. Wiesner spricht von einem „scheinheiligen Beschwichtigungsargument“. Durch „Anlieger-Frei-Schilder“ könne ein Missbrauch als Schleichweg verhindert werden. Noch lieber wäre den Altsiedlern eine Anbindung des Neubaugebiets „An den Pfleggärten“ am Westrand direkt zur Augsburger Straße. Dann wäre die bestehende Siedlung überhaupt nicht berührt. Eine solche Straße würde aber für die künftigen Bewohner die höchsten Erschließungskosten bedeuten. Wiesner berichtet, dass 46 Protestunterschriften von Altsiedlern an Oberbürgermeister Noerenberg übergeben wurden.

    Stadtbaudirektor Andreas Neureuther kennt die Sorgen der Altsiedler und betont, dass in Sachen Verkehrsanbindung noch keine Entscheidung gefallen sei. Allerdings erachtet er eine Zufahrt zum Neubaugebiet über Regerweg, Milchweg und Beethovenstraße als für die Altsiedler durchaus zumutbar: „Es entsteht nur ein kleines Baugebiet, der Verkehr wird sich in Grenzen halten.“ Den von den Altsiedlern vorgeschlagenen Alternativen räumt Neureuther wenig Chancen ein: „Eine zusätzliche Abbiegespur auf der Augsburger Straße würde ein erhöhtes Unfallrisiko sowie weit höhere Kosten bedeuten.“

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