Es gab eine Zeit vor der Merkel-Raute. Als Herlinde Koelbl die spätere Kanzlerin erstmals zu einem Fototermin traf, habe diese gar nicht gewusst, wohin mit den Händen, erinnert sie sich. Mehrere Jahre lang begleitete die Fotografin die CDU-Politikerin, von 1991, als die zu diesem Zeitpunkt weitgehend unbekannte Pfarrerstocher aus Brandenburg Bundesfamilienministerin wurde, bis zur Frühphase ihrer Kanzlerschaft. Die Schwarzweiß-Fotos, die Koelbl von ihr schoss, zeigen nicht nur die Spuren des Alters, sie zeigen auch die „Spuren der Macht“. Die gleichnamige Langzeitstudie gehört zu den bekanntesten Arbeiten der 77-jährigen Fotografin, die nun vom Stadthaus Ulm mit einer großen Ausstellung gewürdigt wird.
Stadthaus